Hallo!
Eine Laienfrage zu der ich im Forum leider keine Antwort gefunden habe:
Ich habe mir das Edubily Basic Paket bestellt, wenn ich nun das Multi + eine Zink Kapsel täglich einnehme, wären das 21mg Zink.
Ist das nicht zuviel? Das wäre immerhin mehr als doppelte vom empfohlenen Tagesbedarf.
ckoller-ckoller
Hi, also erst mal ist der Tagesbedarf rund 15 mg. Du wärst also selbst bei täglicher Zufuhr nicht wesentlich drüber, gut, Nahrungszink noch mit eingerechnet. Dazu gleich mehr. Der NOAEL*-Wert liegt bei 50 mg und die sichere tägliche Zufuhr EU-NRV bei 25 mg.
Faktor Ernährung: Was viele nicht wissen, ist, dass die DGE als Grundlage für ihre Empfehlungen eine mittlere Phytatzufuhr von rund 700 mg mit einkalkuliert. In diesem Blog-Beitrag von uns siehst du, dass eine Verdopplung dieses Werts die nötige Menge auf rund 20 mg anheben würde, um überhaupt normal mit Zink versorgt zu sein. Ähnliches gilt im Übrigen für Tannine, z. B. aus dem Tee.
Die Phytat-Gehalt in relativ naturbelassenen Lebensmitteln liegt so bei 0,5-2 %. Pro Kilo Nahrung also 500 mg bis 2 g. Selbst Weißmehl liegt im oberen Segment mit 2-4 g pro kg. Ein typischer Mensch isst zwischen 1 und 2 Kilo essen, entsprechend kommt da so oder so einiges an Phytat zusammen.
Drum ist die DGE-Schätzung wieder einmal ziemlich, sagen wir, "optimistisch". Und damit auch die Zinkmenge, die nötig ist, um die Spiegel zu wahren. Natürlich hängt das wiederum davon ab, ob das Zink aus hochwertigen Quellen kommt (Fleisch) oder aus Quellen, bei denen Zink schlechter aufgenommen wird (Pflanzliches).
Long story short: Es gibt nicht die perfekte Zufuhrempfehlung. Darüber hinaus empfehlen wir bei Kombinationen meistens auch genau das, was Informer schon angedeutet hat, nämlich: Die Zinkzufuhr gezielt mehrmals pro Woche erhöhen, man muss die Präparate ja auch nicht alle dauerhaft durchgehend nehmen.
Zu guter Letzt: Natürlich gibt es ein Zuviel an Zink. Zink gilt aber als sehr harmloses, "freundliches" Element, das selbst in höherer Dosierung meistens relativ milde Nebenwirkungen macht, z. B. Übelkeit, leichte Blutdruckerhöhungen, leichte Gewichtszunahme oÄ. Wenn natürlich total überdosiert wird, gibt es irgendwann weniger Kupfer im Körper, das hat dann unschönere Folgen. Aber darüber zu sprechen ist eigentlich unnötig, weil das wird dir nicht passieren mit den Dosen.
LG
Das lässt sich nicht pauschal beantworten.
Ich würde einfach zwischen rein mal eine Pause einlegen, dann wirst du sicherlich merken ob sich dein Befinden verbessert oder verschlechtert.
Die Symptome von zuviel Zink könnten auch einfach die gleichen Symptome von zu wenig kupfer sein, lies dich da mal ein
chris Aber darüber zu sprechen ist eigentlich unnötig,
sehe ich nicht so, abgesehen von dem rel. geringen schadenspotential bei fehldosierung. danke jedenfalls für die detailierte hintergrundinformation. das trägt zur besseren einschätzung bei. der phytatfaktor war mir neu - wieder was dazu gelernt.
stolna voda
Doch finde ich schon. Es sei denn, du oder man wird belegen, dass übliche, hier genannte Dosen negativen Einfluss auf den Kupferspiegel haben. Da es dafür keinerlei Evidenz gibt, einmal abgesehen vom Fall, dass generell zu wenig Kupfer zugeführt wird, finde ich, wie gesagt, unnötig darüber zu sprechen. Man kann natürlich auch darüber sprechen, dass Wasser einen vergiften kann, aber das hat halt so gut wie keine praktische Relevanz.
@chris ich geb dir recht, dass es bei den empfohlenen richtwerten keinen sinn macht darüber einen gedanken zu verlieren. genauso absurd wäre es zu thematisieren ob das ein oder andere glas wasser auf dauer zuviel sein könnte, innerhalb physiologischer hausverstand-mengen. ging mir auch nicht um eine hieb- und stichfeste beweislastumkehr. ich glaube du hast gut daran getan, diese emotionale frage zu bereinigen, dass macht es wohl auch aus, dass sich viele hier zT abgeholt fühlen, trotz biochemisch nüchterner basis. du schreibst ja selbst, dass du dir wünschen würdest, dass weniger technisch, "geistig zerhackt" wird und mehr mit körpergefühl dynamisch integriert wird. dieser prozess glaub ich läuft bei jedem in seinem eigenen tempo ab. war ja schon öfter, dass hier geschrieben wird, dass "man"alles richtig machen möchte. diese defizite im bereits integrierten wissen, dass keinen kognitiven denkprozess mehr benötigt, sind teil der aufklärungsarbeit.
vlt auch ein zeichen der zeit, dass es an kompetenz fehlt, dinge mit bauchgefühl zu differenzieren und gerade viele junge gar nicht mehr "wissen" was sie noch essen sollen, grob gesagt. ein beweis der immer mehr um sich greifenden hilflosigkeit / luxusproblematik.
für andere kann ich nicht pauschalieren, oder erwarten, dass sie trotz unmissverständlichen fakten keine "rest"-unsicherheiten mitbringen. dass die frage gestellt wurde, zeugt ja dennoch von bedarf. nicht jeder hat das hintergrundwissen gepaart mit in fleisch und blut übergegangener dynamischer anwendung. es gibt menschen die viel intuitiver an diese thematik herangehen und weniger zuerst mit dem kopf alles zerlegen müssen, bevor man wieder davon abstand nehmen kann und es sickern lässt / integriert. mich haste damit jedenfalls abgeholt, da ich mir das ein oder andere mal gedacht habe, ob ab 10 mg nicht schon zuviel des guten ist, bei bereits adäquater aufnahme von zinkreichen lebensmitteln.
das hat jetzt direkt keinen wissenschaftlich/biochemischen bezug zu der thematik - bin aber davon überzeugt, dass es zum mensch sein dazugehört.
Ausgezeichnet formuliert!
Ich würde prinzipiell über alles sprechen und alles thematisieren. Gäbe es z. B. Hinweise, dass Zink schon ab, sagen wir, 20 mg täglich eine negative Auswirkung auf den Kupferhaushalt hätte (genauer: haben könnte), würde ich das genauso ausführlich besprechen wie z. B. Thema Phytinsäure. Aber solche Hinweise gibt es in der Fachliteratur einfach nicht, das fängt vielleicht bei 50 mg pro Tag an, was sich bis 100 mg in der Diskussion zieht.
Ich bemerke heutzutage einfach, dass es vielen Menschen bei der ganzen Infoflut kaum noch gelingt, sich einen "sicheren Kokon" zu bauen, von dem sie wissen, dass er mit hoher Sicherheit nicht schadet. Stattdessen malträtieren sich nicht wenige mit einer endlosen Zahl an Fragen, die aus ihrer Perspektive vielleicht eine riesige Relevanz haben, aus der Meta-Perspektive aber einfach (fast) nicht.
Und nach all den Jahren Erfahrung nehme ich mir dann einfach raus, argumentativ auch mal einen Schlussstrich zu ziehen und darauf hinzuweisen, dass es unnötig ist, weiter darüber zu sprechen, auch wenn ich weiß, dass sich manch einer vielleicht vor den Kopf gestoßen fühlt. Am Ende des Tages braucht es nicht nur im Leben sondern vor allem im Bereich Lebensstil/Ernährung endlich wieder eine gewisse Grundgelassenheit, weil die Voraussetzung dafür ist, dass man überhaut das erreicht, was wir alle wollen: ein langes, gesundes, erfülltes Leben.
stolna voda Das ist so wahr!
chris Ich bemerke heutzutage einfach, dass es vielen Menschen bei der ganzen Infoflut kaum noch gelingt, sich einen "sicheren Kokon" zu bauen, von dem sie wissen, dass er mit hoher Sicherheit nicht schadet. Stattdessen malträtieren sich nicht wenige mit einer endlosen Zahl an Fragen, die aus ihrer Perspektive vielleicht eine riesige Relevanz haben, aus der Meta-Perspektive aber einfach (fast) nicht.
Und das auch! Es trifft bestimmt auch auf mich zu. Nicht das Zink, aber aktuell zum Beispiel die Frage, ob mein Obstkonsum zu hoch ist. Ich esse es gern und es gibt eigentlich keine Mahlzeit, die nicht auch ein Stück Obst enthält, ich esse es sozusagen den ganzen Tag... Chris hat mir schon geduldig auf meine Fragen geantwortet, dennoch kann ich es noch nicht richtig einschätzen.
@chris
chris Ich würde prinzipiell über alles sprechen und alles thematisieren. chris , würde ich das genauso ausführlich besprechen
chris Ich würde prinzipiell über alles sprechen und alles thematisieren.
chris , würde ich das genauso ausführlich besprechen
es ist mehr als begrüßenswert, dass dir aufgrund deiner erläuterungen die erkenntnis im vordergrund steht und ich mich glaub ich daran dunkel erinnere aus früheren zeiten, dass edubily sich keinem striktem schema verschreibt sondern auch dinge von früher revidiert oder gar heute so nicht mehr vermitteln würde. im gegensatz von den ua. in wissenschaftskreisen öfter mal anzutreffenden ego's, die von einer aufgestellten theorie nicht mehr abrücken, obwohl diese eines tages an gültigkeit verliert, weil sie nicht der erkenntnis dienen sondern persönliche ziele verfolgen.
erfahrung und wissen, dass sich früher durch stärkere familienbanden durch generationen hinweg etabliert hat, wurde mühelos an die nachfolgenden generationen durchs vorleben weitergegeben. selbst bei gut ausgeprägtem instinkt und scharfem verstand, sind wir an soviel input nicht genug angepasst. dazu würde ich behaupten, dass immer weniger auf familiere tradition wert gelegt wird und der halt in der familie ebenso vernachlässigt wird, stichwort wohlstandsverwahrlosung. denke das gehört aber eben auch zum leben dazu, dass man den "alten" pfad verlässt und dinge ausprobiert, experimentiert etc.. wo das passiert / an welchem biotop des lebens das passiert und dessen ausmaß in intensität ist vlt eine frage der mitgegebenen grundwerte und basisorientierung. so wie alles im leben hat viele mehrere seiten. noch nie war soviel wissen in so kurzer zeit verfügbar. in schulen wird "schon" reagiert und mediale kompetenz versucht zu vermitteln - was glaube ich für den arsch ist.
aus der adlerperspektive - ja, sieht das nach selbstgeisselung aus, dennoch macht es für mich einen unterschied, denn nicht jeder ist mit seiner erfahrung da wo du zb bereits bist. selbst bei besten voraussetzungen und die "gutest" gemeinte hilfestellung, zerbricht oftmals daran, dass jeder gerade etwas anderes braucht um weiterzukommen, letztendlich bewusster zu werden. diese malträtierung von aussen betrachtet, mag voll zutreffen jedoch für den einzelnen möglicherweise die gerade benötigte hürde - ohne das ich es für gut heiße unnötig jemanden im leid verharren zu lassen. "... die pferde kannst du nur zur tränke führen - saufen müssen sie selbst"
meine zeit mit dem veganen experiment, wurde durch leid beendet. fehlgeleitete obsession, sturheit gepaart mit naivität und leider vlt zu hoher leidensfähigkeit sind dinge bei denen ich mir selbst den spiegel vorhalten muss.
chris Und nach all den Jahren Erfahrung nehme ich mir dann einfach raus, argumentativ auch mal einen Schlussstrich zu ziehen und darauf hinzuweisen, dass es unnötig ist, weiter darüber zu sprechen, auch wenn ich weiß, dass sich manch einer vielleicht vor den Kopf gestoßen fühlt.
ich denke, das musst du auch. du bist nicht dafür verantwortlich und kannst es auch zeitlich nicht mit der mission von edubily vereinbaren, babysitter und erklärbär zu spielen und jedem mit dem löffel zu füttern. da haben davor schon viel mehr dinge versagt und ein psychotherapie forum ist das auch nicht. dennoch empfinde ich es als wertvoll, dass man sich über gelebte erfahrungswerte austauschen kann und einander versucht feedback zu geben so gut es geht. die kunst ist glaube ich den spagat zwischen beiden aspekten zu vereinen.
eventuell ist es etwas weit her geholt, dennoch erkenne ich die inhalte hier als notwendige aufklärung, welche uns im fehlinvestierten "gesundheitssystem", mangelnder grundlagen vorenthalten wird. nun schluss mit dem wort zum mittwoch. anscheinend fehlt es mir an tieferem gedankenaustausch. mein bedürfnis konnte ich dahingehend etwas stillen, obwohl ich sinnloses geschwätz hasse und mich lieber dem stillschweigen hingebe. dankeschön für den mentalen ballwechsel.
Ich hab jetzt mehrfach vom "empfohlenen Tagesbedarf" gelesen. Da stellen sich bei mir schon leichte Zweifel ein, etwas mit diesem Wert anfangen zu wollen, da zu oft unter solchen Werten Couch-Potatos ohne Bewegungsambition mit leichtgewichtigen Ultra-Triathleten einfach aufgrund des Alters und Geschlechts zusammengefasst werden. Die Lebensweise spielt in solchen Empfehlungen leider keine Rolle, daher konsumiere ich bedenkenlos in meinen Nahrungsergänzungsmitteln das vielfache des "empfohlenen Tagesbedarfs". Unter anderem, weil ich keine Couch-Potato bin und die Standard-Nahrungsmittel eben nicht mehr zur alleinigen Bereitstellung aller Nährstoffe ausreichen.
poki244
Das ist richtig. Der Mehrbedarf wird aber auch häufig überschätzt, denn zum einen isst man bei höherem Energiebedarf/verbrauch auch mehr (= mehr Zink) und zum anderen verändern sich Retentionen bzw. Absorptionen und Verteilungen im Körper, sodass man am Ende des Tages per NEM nicht wirklich viel mehr braucht.