hr_rossi Hallo zusammen, folgende Frage beschäftigt mich gerade sehr: Ich habe Ende September 2022 meinen 25-OH-Vit D3 bestimmen lassen und lag durch gute Supplementierung bei 91ng/ml. Da mir das dann etwas zu hoch war, habe ich meine Supplementierung herunter gefahrenauf ca. ca 75µg pro Tag. Heute habe ich dann meine neusten Blutwerte bekommen und ich hatte gerade noch 52,7ng/ml. Kann das sein, dass inerhalb von 5 Monaten der Spiegel so schnell sinkt? Medikamente etc. nehme ich nicht.
RockyMarciano hr_rossi Bei mir ist das ähnlich. Innerhalb von 3 Monaten von 75 auf 48. scheint so zu sein wie Chris es geschrieben hat. :-)
chris Ja, gutes Zeichen dafür, dass dein Körper nicht so hohe Spiegel haben will und deine Abbauenzyme hochreguliert sind.
Eichelhäher chris Oder dass man recht viel verbraucht? Wieso ist die Schlussfolgerung, dass der Körper nicht so hohe Werte haben will?
klaumu Und was sagt das jetzt? Wie viel soll man nehmen.?Wenn ich nichts nehme, dann rattert es ganz schnell auf unter 20ng.
RockyMarciano klaumu da hilft glaube ich nur ausprobieren und ab und zu messen. Dann bekommst du mit der Zeit ein Gefühl dafür. so war das zumindest bei mir. Ich musst allerdings einige Male messen , um das für mich wirklich herauszufinden. zum Beispiel geht bei mir der Spiegel in stressigen Phasen schneller runter. Im Winter wirst du eventuell mehr brauchen. Denke das ist stark individuell , deshalb: ausprobieren!
chris Eichelhäher Die meisten Menschen schaffen nicht mal nach ausgiebigem sonnenbaden so hohe Werte. Zweitens kann man davon ausgehen, und darüber haben wir auch schon geschrieben, dass viele Europäer Vitamin D sparende Genotypen aufweisen und nur ein kleiner Teil hyporesponder sind, die höhere Dosen brauchen. Drittens zeigen die allermeisten Studien einen sweetspot bei Vitamin D um 20-40 ng/ml, was von den meisten schon mit 1000-2000 IE erreicht werden kann. Auch Kundenerfahrung zeigt, dass die meisten sich am besten fühlen, wenn sie nicht in die oberen Gefilde gehen. Viele erreichen nicht mal mit sehr hohen Dosen ihre „Zielvorstellung“. Tatsächlich lassen sich ja heute Vitamin D Abbau Metabolite direkt mitmessen und ich habe oft gesehen, dass die deutlich ansteigen, je mehr Vitamin D man zuführt, obgleich man noch nicht seine „Wunschbereiche“ von 40,50,60 erreicht hat. Außerdem zeigen sich starke Sättigungsverläufe bei Vitamin D, wobei der größte Zugewinn bei 1000-2000 IE/d erreicht wird. Natürlich darf man gerne mehr nehmen, wenn es einem guttut (und natürlich auch je nach Körpergewicht!!). Als Test würde ich aber mal in den Urlaub fliegen und danach meinen Vitamin D Wert checken. Der Körper stellt seine eigenen Werte schon ziemlich gut ein und ich erachte es als vermessen, unphysiologisch hohe Dosen einzunehmen, obwohl der Körper offensichtlich stark gegen reguliert. Wie hätte man vor ein paar hundert Jahren solche D-Spiegel im Winter erreichen sollen? Mit Lebertran und Lachsfett eher nicht. Mehr zu Vitamin D und epigenetik zB bei Carlberg, der auch ein Interview gegeben hat: Dass heißt, ein Mensch mit einem Spiegel von 25 ng/ml könnte die gleiche epigenetische Reaktion zeigen, wie jemand anders erst mit einem Spiegel von 80 ng/ml? Genau. Und das bedeutet auch: Wenn ein High-Responder im Winter einen mangelhaften Blutspiegel aufweist, hat dies vermutlich keine dramatischen Auswirkungen. Für diesen Menschen wären auch keine großen täglichen Dosen während des Winters nötig, um die physiologische Funktion des Vitamin D aufrecht zu erhalten. Wie groß ist denn da der Unterschied? Genau ist das nicht quantifiziert. Aber einem High-Responder könnten vielleicht 1000 IE (25 µg) genügen, ein Low-Responder bräuchte eher um die 4000 IE (100 µg). Wissen wir irgendetwas darüber, wie diese Gruppen in der Bevölkerung ungefähr verteilt sind? Wir haben bisher etwa 150 Menschen in unseren Studien untersucht, in sehr verschiedenen Altersgruppen und mit verschiedenen ethnischen Zugehörigkeiten. Dabei stellte sich immer heraus, dass etwa 25 Prozent, also ein Viertel der Teilnehmer Low-Responder sind. Also etwa jeder Vierte Mensch braucht recht viel Vitamin D, um eine ausreichende Wirksamkeit zu erreichen. https://www.vitamind.net/interviews/dr-carlberg-epigenetik-response-index/
klaumu Verwirrt mich nun. Nehme 5000 -8000 um nen Spiegel von überhaupt was an die 50 zu bekommen. 3 Monate ohne und ich bin wieder bei 20ng. Dann würde der Vitamin D Rechner ja nichts bringen, wenn der Körper eh nur wenig will und ich praktisch "zwinge" mehr zu bekommen. Oder ich mißversteh jetzt total was.
Eichelhäher chris Sehr schöne Idee, nach regelmäßigem Sonnenbaden die Vitamin D-Werte zu bestimmen. Werde ich im Früh-Sommer machen. Ich denke, drei Wochen täglich 20-30 Minuten um die Mittagszeit mit nacktem Oberkörper dürften für den Test ausreichen. Was meinst du?
chris Eichelhäher Ich denke, das ist ein guter Ansatz. Vielleicht ist es noch besser, die Werte Anfang September zu nehmen. Denn wenn man nicht gerade Bürohengst ist oder nie das Haus verlässt, wird man zwangsläufig des Öfteren auch mit hoher UV-Exposition in Kontakt kommen, die ausreicht für die maximel D-Synthese. Rabenberg et al. 2015 in Deutschland zeigt, dass die Spätsommer-Werte bei Deutschen circa 25 ng/ml betragen. Eine britische Studie von Hyppönen 2007 zeigt, dass ähnliche Werte in Schottland/Wales/England mit rund 30 ng/ml im September. Da es sich hierbei um den Durchschnitt handelt, wird es sicher durchaus so sein, dass manche Werte von 15 haben und andere von 35 oder 45 ng/ml. Das halte ich für eine physiologische Spannbreite, in die auch die meisten von uns fallen werden. Übrigens: Rettungsschwimmer in sonnenreichen Gegenden kratzen tatsächlich an den 50 ng/ml, haben offenbar aber auch ein 10-20-fach erhöhtes Risiko für Nierensteine. (Finde allgemein den Text von Chris Masterjohn bei WP lesenswert: https://www.westonaprice.org/an-ancestral-perspective-on-vitamin-d-status-part-1-problems-with-the-naked-ape-hypothesis-of-optimal-serum-25ohd/#gsc.tab=0)
mabelg Eichelhäher Das habe ich gemacht, für 2 Monate (Juli + August). Nicht mit nacktem Oberkörper, das erlaubt der Gesetzgeber ja nicht... Aber mit kurzem Top und kurzer Hose. Werte lagen dansach bei <30. Das war in Deutschland (Süden). Danach habe ich einen Winter ein paar Wochen in Nordafrika und Südamerika verbracht. Dabei 2 Strandtage in 2 Monaten, mit viel Sonnenschutz. Sonst ziemlich bedeckt, maximal Arme an einigen Tagen frei. Danach lagen meine Werte bei 45. Ich bin sehr, sehr hellhäutig und meine Genetik ist eher Vit D sparend. Ich supplementiere dauerhaft (also bei beiden Experimenten) ca 1000IU am Tag.