Hibiskus
Erstmal möchte ich dir für deine Empathie danken. Dieses Mitgefühl ist viel mehr wert, als es dir vielleicht bewusst sein mag.
Was all die Parallelen angeht: Ich hab mich wie beschrieben immer abgestrampelt, hab gegen Windmühlen gekämpft und bin von einem Extrem ins nächste gerutscht.
Gefüttert von der Angst nicht gut genug zu sein, deshalb **musste ** ich all das tun.
Brechen kann man diesen Zyklus nur, wenn man Anschluss an sich selbst findet und das geht nur, wenn man sich selbst auf emotionaler Ebene konfrontiert.
Der Kopf, der alles zu verstehen versucht und richtig machen will, ist bereits der Elfenbeinturm, der mit aller Macht verhindert, dass du all diesen inneren Themen und Verletzungen begegnest.
Solange diese Themen nicht konfrontiert sind, besteht immer die Neigung zu Extremen. Bekommt man sie in diesem Prozess des "sich wieder an sich selbst Anschließens" diese Themen zu fassen, wird sich automatisch eine gesunde Mäßigung und eine viel höhere Stabilität einstellen.
Das ist die Krux bei den perfekten Kindern. Sie spalten sich früh von sich selbst, ihrer Intuition und ihrem eigentlichen Handlungsdrang ab. Sie müssen das tun, weil sie glauben, dass ihr wahres selbst, so wie es ist keine Anerkennung findet und finden wird. Also ziehen sie sich hoch in den Kopf, betrachten jede Situation aus der Distanz und versuchen sich immer perfekt und vorbildlich zu verhalten.
Solche Kinder sind bei Lehrern beispielsweise natürlich auch noch äußerst beliebt. Pflegeleichter geht's schließlich nicht.
Der Preis ist ein hoher. Irgendwann weiß man gar nicht mehr, wie man eigentlich selbst handeln würde. Irgendwann hinterlässt diese ganze Selbstunterdrückung seelisch gravierende Spuren.
Und dann tun alles, was in unserer Macht steht, um diesen elendigen Zustand zu beheben, aber ganz oft bleiben wir dabei auf der "Ebene Kopf" und suchen dort nach Lösungen, versuchen alles zu verstehen, zu durchdenken, zu analysieren etc... Genau das ist aber das Problem.
Die Lösung liegt eben nicht im Kopf. Nicht in dieser linken, rationalen Gehirnhälfte. Sie liegt in der rechten emotionalen Gehirnhälfte, wo auch unsere Intuition begraben ist. Und diese emotionale Gehirnhälfte können wir nur über den Körper und das Reinfühlen in den Körper wiedererlangen.
Wenn du deine Themen nicht zu fassen kriegst, wie du es beschreibst oder sie nicht in Worte fassen kannst, dann wahrscheinlich weil du es vom Verstand her versuchst und sie sich dir deshalb immer wieder entziehen.
Wenn du sie mal auf körperlicher Ebene zu fassen kriegst und dabei in all das Unbewusste vordringst, dann wirst du all das ganz automatisch und intuitiv verstehen und auch beschreiben können. Man sagt auch nicht umsonst Dinge wie: Das geht mir an die Nieren, mir schnürt es die Kehle zu etc.
All diese Themen - und es sind tausende - Plus ein lebenslanger Prozess, hinterlassen im Körper ihre Spuren. Und nur über diesen Körper bekommt man wieder Zugang zu sich selbst und ultimativ auch zur eigenen Ausstrahlung und zum eigenen Selbstwertgefühl. Es heißt nicht umsonst Selbstwertgefühl, sondern weil es genau das ist. Sich selbst spüren, die Emotionen spüren, all das Unterdrückte wieder zulassen können und sich und die eigenen Emotionen lieben lernen.
Das kannst nur du innerlich. Das ist der Weg zu dir selbst.
Wenn du die Stabilität nicht hast, ist psychologische Unterstützung auch wichtig.
LG
x72 Auch hier wieder: Du sprichst mir aus der Seele! ♡ Danke! Mehr zur Antwort als diese paar Worte bringe ich gar nicht heraus.
Ich Danke euch allen für eure Anregungen und Tipps.
chris
Danke für deinen Input und für die Zuversicht, die du zum Ausdruck bringst.
Kennt sich wer mit dem Thema Vagusnerv aus?
Soll in vielen Fällen auch ein relevanter Aspekt von LongCovid sein.
Ich hab Schluckbeschwerden und ständig wiederkehrende Verdauungsprobleme. Es ist, als wäre mein Magen/Darm immer zu gereizt. Die Verdauungsproblematik legt den ganzen Körper lahm.
x72
Versuch doch mal ne (Atem). Meditation
x72 Da solltest du bei Ben Greenfield einiges finden, der hat dazu glaub auch ein paar Podcasts gemacht.
Woran ich mich auf die schnelle erinnern kann: Tiefes und langsames Atmen und Liegen auf der rechten Seite stimuliert den Vagusnerv.
Erkundige dich mal nach der Buteyko Atmung zb Volker Schmitz, da mache ich gerade gute Erfolge. Tiefes Einatmen ist eher kontraproduktiv.
Hallo zusammen, bin kein Experte, wollte trotzdem berichten in diesen Zusammenhang:
Hab ich so gemacht und bin noch nicht ganz auf altem Fitness Stand, aber fast. Das zum Hintergrund. Was mir hier sehr geholfen hat war meine Sport Uhr. Da gibts einen Punkt „Body Batterie“. Funktioniert über die HRV (Heart Rate Variation), hat mit parasympaticus und Vagus Verv zu tun. Wie gesagt, bin kein Experte. Diese Anzeige „Body Batterie“ hat immer gestimmt. War ich platt, zeigte sie 5 an (kleinster Wert), hatte ich gut geschlafen und fühlte mich gut, ist der Wert bei 70 (von 100 Max). Sie gibt auch so Anweisungen: jetzt ist ein guter Zeitpunkt für Sport, oder Deine Kräfte sind erschöpft, mach eine Pause.
Funktioniert bei mir wie eine ziemlich exakte Anzeige einer imaginären Füllstandsanzeige eines „Kraftstofftanks“. Hat mir sehr geholfen meine Energie einzuteilen und mich wieder hochzupäppeln.
Vielleicht gibts hier Experten, die das Prinzip (besser) erklären können.
taketwo
Das ist ja interessant und für viele, die damit auch Probleme haben, bestimmt sinnvoll. Was ist das denn für eine Sportuhr?
Die HRV ist grob gesagt der akute messbare und auch gefühlte Stress im Körper. Positiv (also gleichbleibend) wie negativ (sehr fluktuativ).
cluhtu Will hier keine Werbung machen, bin nicht von der Firma 😇. Meine Uhr ist von Garmin, diese Anzeige haben die meisten Modelle, auch von anderen Herstellern. Kosten auch nicht die Welt.
Hast doch jetzt mit der Herstellernennung Werbung gemacht 😁
taketwo Die anderen sind aber nicht so gut darin wie Garmin, die haben vor nicht allzu langer Zeit ein auf HRV-Messung und Interpretation spezialisiertes Unternehmen gekauft und die Technologie in ihre Produkte integriert.
Daher gibts meiner Meinung nach 3 Möglichkeiten, wenn man die HRV-Messung sinnvoll nutzen möchte. Abgestuft nach Preis-Leistung:
jfi Wieso kein Brustgurt+Sensor von Polar mit Handy+entsprechender App?
hugo790 Weil nicht nur die Technologie entscheidend ist, sondern vor allem die Algorithmen zur Berechnung der HRV und der daraus gezogenen Schlüsse.
hatte auch mal whoop, finds halt durch das abo recht teuer. je länger die laufzeit, desto günstiger wirds pro monat. klar, so parameter wie HRV kann ich schlecht spüren, da ich aber meinen körper ganz gut einschätzen kann, bleib ich bei dem Körpergefühl was ich habe und kann recht gut abschätzen, wie sich bspw. Pulsbereiche anfühlen, oder wie gut ich recovered bin, was vorallem zur Trainingssteuerung ja praktisch ist, aber wenn wir whoop zb anzeigt, dass ich schlecht recovered bin und ich mich aber echt super fühle, dann geh ich auch nach dem Körpergefühl. Ansich praktisch und für den einen oder anderen bestimmt von Vorteil, ich fand das Preis/Leistungsverhältnis für mich persönlich nicht so passend.
fonz was vorallem zur Trainingssteuerung ja praktisch ist, aber wenn wir whoop zb anzeigt, dass ich schlecht recovered bin und ich mich aber echt super fühle, dann geh ich auch nach dem Körpergefühl. Ansich praktisch und für den einen oder anderen bestimmt von Vorteil, ich fand das Preis/Leistungsverhältnis für mich persönlich nicht so passend.
Letzteres sehe ich genau so.
Zum Gefühl: Das geht immer vor allem! Gestern erst gehört, dass eine Weltklasse-Athletin die von Kelly Starret betreut wird sich am Tag vom Wettkampf super gefühlt hat, whoop-Band hat aber gesagt sie ist schlecht regeneriert. Ende der Gesichte war, dass sie den Wettkampf (mit WR glaube ich) gewonnen hat. Danach hat sie whoop gesagt dass deren Algorithmus scheiße is, wogegen die sich mit Händen und Füßen gewehrt haben...um 3 Monate später zuzustimmen und den Algorithmus anzupassen. Da ist also das letzte Wort in der Entwicklung noch lange nicht gesprochen.
Ja dafür sind tlw. Messfehler denk ich auch verantwortlich. Im CrossFit müsste man dann auf das Oberarm-Band zurückgreifen, weil Handgelenk dann tlw. zu ungenau wird, weiß nich ob whoop mitlerweile Brustgurt anbietet, dies war bei anderen Herstellern ja meist sehr viel genauer als die Messung am Handgelenk. Whoop wird halt im CrossFit extrem beworben, aber wir haben in der Box bei uns auch tlw. Leute, die sich zu sehr weg vom Körpergefühl leiten lassen und es dann etwas verlernen, auf den Körper zu achten.. andersherum kann whoop ja ne tolle recovery anzeigen, aber wenn ich mich fühle, als ob mich nach n Zug überrollt hat, geh ich dennoch nachem Körper. Für Heartrate-Training vllt gar net schlecht, da tuns aber auch andere Hersteller mit Brustgurt denke ich.
Vllt ist whoop mitlerweile auch genauer, ist bei mir schon 2 Jahre her und da gabs whoop 3.0 noch, mitlerweile 4.0 aber keine ahnung was sich dann verbessert haben mag.
Wenn ich meinen Athleten im CrossFit cardio aufm Gerät (Rudergerät o.ä.) programmier, dann geh ich nach dem Benchmark und den dadurch ermittelten Pace, da befindet man sich auch recht gut in dem Pulsbereich, der trainiert werden soll.
Whoop usw. ist halt für mich das i-Tüpfelchen und ich denke, man kann auch eine sehr gute Fitness und Gesundheit ohne Armband erlangen.
Mein Oura Ring hat mir immer gesagt dass ich einen sehr niedrigen HRV Wert habe obwohl sonst alles gepasst hat?
Jetzt nach gut 3 Jahren verbindet sich der Ring nicht mehr mit der App .
Weiß nicht mittlerweile denke ich man stresst sich mit so einem Teil dann oft mehr als es nützt,..
Shman Frontal
Ich bin komplett abgestürzt und habe den Ängsten ins Auge blicken dürfen.
Ich hab den Kampf an dem Punkt aufgegeben und bin zum ersten Mal seit langem ins Loslassen gekommen, konnte mich auf den Tanz einlassen und der Angst stellen.
Ich habe Angst zu Versagen, ich bin es nicht wert, ich bin dessen nicht würdig (diese tiefen Glaubenssätze sind mir da begegnet).
Es war eine unglaubliche Befreiung. Der Groschen ist auch gefallen. Bei mir hat's fundamental den Schalter umgelegt. Der Fokus liegt jetzt auf dem, was wirklich wichtig ist.
Bloß hat dieser Absturz, mit dem nochmal eine große Stresswelle einherging dafür gesorgt, dass mein ganzes System jetzt offenbar permanent überreizt ist.
Vor allem mein Magen, der auf alles reagiert. Völlegefühl, Brennen, Schwere, aufgebläht etc. Vielleicht ist die Magenschleimhaut durch den Stress entzündet. Vielleicht erfolgt die Reaktion aber auch einfach auf die Nahrungsaufnahme im Stresszustand?
Das hört sich so erstmal gut an, und trotzdem glaube ich es dir nicht. Aber gehen wir davon aus, dass du eine sozialen und inneren Probleme wirklich gelöst hast, lese ich immer noch Angst heraus, insbesondere was deinen Körper angeht -
x72 Bloß hat dieser Absturz, mit dem nochmal eine große Stresswelle einherging dafür gesorgt, dass mein ganzes System jetzt offenbar permanent überreizt ist.
Es ist recht typisch für junge Männer so zu denken, weil der Körper eines jungen Mannes nun mal das Kapital ist. Die meisten Männer halten so ziemlich alles aus, solange der Körper es mitmacht, Frauen reagieren auf soziale Ereignisse sehr viel stärker. Da du dich offensichtlich über deine Leistungsfähigkeit profilierst, ist es dir daher besonders wichtig maximal gesund zu sein, deswegen drehst du leicht durch, wenn dein Körper zickt. Tatsache ist jedoch, dass du mehrere Magengeschwüre hattest, womöglich gerade auch ein hast, die chronische Gastritis ist da schon seit Jahren vorhanden, und das macht die Symptome bzw verschlimmert diese, wenn du Stress erfährst. Du solltest aufhören dir Sorgen zu machen, sondern verstehen, dass das die Quittung ist, und das musst du akzeptieren, damit es besser wird.
Kurzum, ich denke nicht, dass du deinen Kopf sortiert hast.
Nun zum physiologischen Teil: Du hast kein Long Covid, Histamin, TH1/Th2 oder sonst was, schlag dir das bitte einfach aus dem Kopf, das ist die Angst in dir, die nach Gründen sucht. Du bist kerngesund, dein Herz tut nur etwas weh. Deine Hausaufgaben waren deine Essstörung in den Griff zu bekommen und Gewicht zu zulegen, das ist nicht passiert, das Gegenteil ist sogar eingetroffen, du hast abgenommen. Quittung:
x72 Extreme Erschöpfung, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen und Muskelschmerzen.
Bevor du dich also wieder komplett verlierst, was wahrscheinlich eh passiert ist, hier dein Reminder:
Essen, und zwar regelmäßig zur selben Uhrzeit, viel Reis Kartoffeln, Obst, Protein, du musst zulegen. Wasser und Salz, morgens nachdem aufstehen eine Elektrolyten Lösung trinken Schlaf-Hygiene beachten Raus in die Sonne, insbesondere morgens Atemübungen (Du kannst auch den Co2 Toleranz Test machen, siehe Hibiskus Thread)
Erst wenn du deine Angst besiegst, bist du frei, Bist du nicht frei, ist die Angst noch da.
Guten Morgen,
Ich geb mal ein kleines Update. Ich hatte jetzt einen Monat um die Tipps umzusetzen.
Ich hab mir viel mehr Ruhe gegönnt und bis auf gelegentliche Ausflüge hier ins Forum kaum noch Medien konsumiert.
Ich habe meine Ernährung gelockert und mehr nach Gefühl gegessen. Zunächst ging es mir 5 Tage ganz gut damit. Dann bekam ich die erste Migräneattacke. In der Folge hatte ich massive Verdauungsprobleme und trotz Schonkost immer wieder Schmerzen und Probleme mit dem Verdauungstrakt. Während des Brennens und der Schmerzen konnte ich parallel starke Auswirkungen auf meine Psyche beobachten, die sehr depressiv wurde.
Dazu kamen noch: Extreme Erschöpfung, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen und Muskelschmerzen.
Mein Schlaf war sogar ziemlich gut, fühlte sich tief und erholsam an, allerdings wachte ich am nächsten Tag immer komplett gerädert auf.
Das Ganze hielt jetzt knapp 3 Wochen an. Als ich gestern die Beschwerden nach dem Mittagessen wieder hatte, hab ich mich auf meine REHA besinnt, bei der eine histaminarme Kost meine Symptome deutlich verbesserte.
Zudem habe ich Buch über das geführt was ich gegessen habe, um ein mögliches Muster zu erkennen. Wenn es denn eins gibt, so würde ich behaupten, dass es tatsächlich um die Histamin-Thematik geht.
Hinter LC wird ja auch ein Mastzellaktivierungssyndrom vermutet, welches zumindest die diffusen Symptome und Probleme erklärt, bzw. auch erklärt, warum nach jedem Crash wieder eine andere Palette an Symptomen dazukommt.
In den LongCovid Foren lese ich häufig von der Mastzellthematik und auch teilweise von Th1 / Th2 Shift und davon, dass die histaminarme Kost bei vielen eine Linderung der Symptome bringt.
Meinungen dazu?
Ich werde aus Mangel an Alternativen erst einmal wieder histaminarm essen. Alleine schon, weil ich während der 4 Wochen aufgrund meiner anhaltenden Verdauungsprobleme weitere 2-3kg an Gewicht eingebüßt habe.
Liebe Grüße und ein guter Start in die Woche 😊