Livia Hallo zusammen, in den meisten Studien bei der Behandlung von Depressionen arbeitet man mit 1-2 g Omega3 pro Tag. Teilweise lese ich 1g-2g EPA, teilweise lese ich auch über 6g. Auch bei der Ratio von EPA und DHA schneiden sich die Geister . Einfache Frage: Wieviele der Edubily Omega 3 Kapseln kann/soll ich nehmen bei chronischer/rezidivierenden Depression + starke Konzentrationsschwäche, Zerstreutheit, Vergesslichkeit. Danke <3
chris Livia Ich bin ganz ehrlich: Ich würde Fisch essen! Nicht oft, aber etwa zweimal wöchentlich eine gute Portion Fettfisch, vielleicht Sockeye (wenn du's dir leisten kannst) – hier liegen Omega 3s zum nicht unwesentlichen Teil als fürs Hirn bioverfügbareren Form vor und kommen zusätzlich mit weiteren brain-active substances, z. B. Iod, Taurin, Eisen, ggf. Astaxanthin. Shman Frontal Ich denke es gibt bessere Ansätze, zb Magnesium oder VitD sowie Faktoren des Lebensstil. Man darf auch nicht vergessen dass Ungleichgewichte bei mehrfach ungesättigte Fettsäuren durch gestörte Enzyme entstehen Beim ersten Satz bin ich bei dir. Beim zweiten eher nicht. Die Enzyme im PUFA-Stoffwechsel sind super lahm und reichen diesbezüglich nachweislich nicht aus, um vor allem genug DHA, aber auch AA zu bilden. Woher hast du die Info, dass es an den B-Vitaminen bzw. Zink liegt? Die Ungleichgewichte bei den PUFAs entsteht m. E. in erster Linie dadurch, dass zu wenig Omega 3 in der Nahrung vorkommt.
Shman Frontal Ich denke es gibt bessere Ansätze, zb Magnesium oder VitD sowie Faktoren des Lebensstil. Man darf auch nicht vergessen dass Ungleichgewichte bei mehrfach ungesättigte Fettsäuren durch gestörte Enzyme entstehen, die wiederum Zink und B6 brauchen. Auch das wäre ein Ansatz.
Shman Frontal chris Wo hast du die Info her, dass die Enzym Aktivität nicht ausreicht? ;D Wir haben wissentlich eine Meinungsverschiedenheit bzgl PUFAs. Ich halte sie für zu fragil (zurückhaltend ausgedrückt) und das gesamte Konzept der EFA-Mangel für zu weit hergeholt. Im Tierexperiment sieht das dann so aus, dass ein erhöhter Metabolismus trockene Haut verursacht, beim Menschen wohl auch, dann wurde Omega 3 gegeben, und die trockene Haut war wieder ok bzw weg. Nimmt man dann als Beweis an, dass es sich um einen Omega 3 Mangel handeln musste, vermeintlich. Gibt man jedoch adequate Mengen an B6 verschwindet die trockene Haut ebenfalls. Da ist für mich in erster Linie ein B6 Mangel Symptom, und kein Omega 3 Mangel, ich meine, wir sind ja nicht bei Raymond Pearl´s Cantaloupe Experiment, sondern weiter. Die ganzen FA-Desaturase Enzyme brauchen viele Ko-Faktoren, größtenteils jedoch B6 und Zink. Wenn es an einem oder gar beiden Fehlt, funktioniert es nicht, und diesen Folgemangel mit noch mehr PUFA auszugleichen, anstatt ursächlich zu handeln, halte ich für fahrlässig. Gerade Zink vermindert die AA Synthese, die meisten Zink Mangel Symptome sind womöglich sogar darauf zurückzuführen, da die desaturase Enyzme nicht richtig arbeiten, weil diese sich ebenfalls durch gezielte Gabe umgehen/rückgängig machen lässt. Die LA: DLGA Ratio wird sogar als Marker für den Zink Status gehandelt. Kurzum: Ich würde immer Basis Dinge probieren, bevor man mit Hoch Dosis PUFAs hantiert, insbesondere in Bereichen (über 2gr) weil das schon pharmakologische Wirkung erzielt, mit nicht vorhersehbaren Folgen. Da ist ein Medikament oder sonstige Stoffe mit 20+ Jahren Datenlage, sicherer. Effects of vitamin B-6 on (n-3) polyunsaturated fatty acid metabolism To investigate interactions between vitamin B-6 and fatty acid metabolism, male Wistar rats were fed a vitamin B-6 (B-6)-deficient diet consisting of 70% vitamin-free casein and 10% perilla oil [approximately 63% alpha-linolenic acid, (n-3)] for 5 wk. The amounts of linoleic acid (n-6) and arachidonic acid (n-6) in the B-6-deficient group changed only slightly compared with those in a pair-fed control group. The amount of linoleic acid increased and arachidonic acid decreased in the plasma total lipid fraction, and the ratios of both eicosapentaenoic acid (EPA) and docosahexaenoic acid (DHA) in the B-6-deficient group were significantly lower than for the controls. The ratios of alpha-linolenic acid and EPA were higher, and DHA lower, in the B-6-deficient group than in the pair-fed control group in the total lipid as well as phospholipid fractions in liver microsomes. The activity of delta6-desaturase was significantly lower in the B-6-deficient group than in the pair-fed control group (approximately 64%), and acyl-CoA oxidase activity, an initial enzyme of the peroxisomal beta-oxidation pathway, was reduced by approximately 80% in the B-6-deficient group. These data suggest that B-6 deficiencies impair the metabolism of (n-3) PUFA from alpha-linolenic acid to EPA and DHA with the most pronounced reduction in the production of DHA. Marginal Zinc Deficiency Alters Essential Fatty Acid Metabolism in Healthy Men A low-zinc, high-phytate rice-based diet reduced plasma HDL cholesterol concentrations and altered fatty acid profiles in healthy men within 2 wk. Consuming 10 mg Zn/d without phytate for 4 wk did not improve the lipid profiles, but a 25-mg Zn/d supplement corrects these alterations in lipid metabolism within 3 wk Effects of zinc deficiency and castration on fatty acid composition and desaturation in rats the effects of zinc deficiency and testosterone on fatty acid composition of plasma lipids and microsomes of liver, intestine and testes were studied. The activities of fatty acid desaturase (delta 6 and delta 5) in rat liver and testes were also measured. A significant decrease in the level of arachidonic acid was observed in plasma of normal rats fed the zinc-deficient diet. Castration significantly decreased arachidonic acid but increased 20:3 fatty acid, which is negligible in normal rats. Testosterone and zinc administration restored arachidonic acid to normal values. Zinc deficiency does not significantly change the fatty acid profile in liver, but castration decreased both arachidonic and 22:6 fatty acid. Intestinal mucosal microsomes showed that the predominant fatty acid in this tissue, palmitic acid, is independent of zinc status, whereas polyunsaturated fatty acids 18:2 and 20:4 were decreased by zinc-deficient diet or castration. Zinc deficiency sharply decreased 22:5 fatty acid and to some extent, other polyunsaturated fatty acids in testis microsomes. These changes in fatty acids are in agreement with increased delta 9 desaturation and decreased delta 5 desaturase activity. In testes, both delta 6 and delta 5 desaturase activities are decreased in zinc deficiency. It appears that zinc influences the conversion of linoleic to arachidonic acid, whereas testosterone influences delta 6 desaturase activity. The data suggest that zinc deficiency may be one of the important factors in the causation of polyunsaturated fatty acid deficiency, which, in turn, may induce serum hypertriglyceridemia. An initial evaluation of newly proposed biomarker of zinc status in humans - linoleic acid: dihomo-γ-linolenic acid (LA: DGLA) ratio No significant relationship was found between the dietary and plasma zinc status (r = 0.07; p = 0.6). There was a statistically significant correlation between DGLA and plasma Zn (r = 0.39, p = 0.00). No relationship was observed between the linoleic acid and plasma Zn, while there was a significant negative correlation between LA: DGLA ratio and plasma Zn status (r = -0.35, p = 0.01). Similarly, there were statistically significant difference in DGLA status (p = 0.004) and LA: DGLA ratio (p = 0.042) between the Zn formed groups. Conclusions: This study is an initial step in evaluating LA: DGLA ratio as a biomarker of Zn status in humans. The results are encouraging as they show that concentration of DGLA is decreased and LA: DGLA ratio increased in people with lower dietary Zn intake. However, additional studies are needed to fully examine the sensitivity of this biomarker._
chris Shman Frontal Wo hast du die Info her, dass die Enzym Aktivität nicht ausreicht? ;D Wir haben wissentlich eine Meinungsverschiedenheit bzgl PUFAs. Ich halte sie für zu fragil (zurückhaltend ausgedrückt) und das gesamte Konzept der EFA-Mangel für zu weit hergeholt. Dass aus ALA und LA keine geeigneten Mengen von vor allem DHA und AA gebildet werden kann ist Textbuchwissen und bestimmt seit 20 Jahren bekannt. Beste Beispiel sind ja Veganer mit superniedrigem Omega 3 Index, obwohl sie bestimmt mehr Leinsamen an einem Tag essen als ich in zwei Jahren. Ja, dass Vitamin B6 und Zink Kofaktoren von den Desaturasen und so sind, ist ja okay, und dass ein Mangel daran bei Ratten (denen nur ALA und LA gefüttert werden) und bei Menschen Einfluss auf die De novo Bildung haben kann, ist ja auch in Ordnung, aber wir reden hier ja weder über absolute Werte noch über physiologische Effekte. O3 However, several studies, including studies with stable isotopes, suggest that the conversion rate from ALA to EPA (5–8%), to DPAn3 (5–8%) and especially to DHA (0.5–5%) is low in subjects on a Western diet (vgl.) AA In tracer studies involving stable isotopes, the estimated fractional conversion of LA to AA was between 0.3% and 0.6% (vgl.) Es gibt nämlich genug Daten zu EPA, DHA (Omega 3 Index) und AA, aber m. W. keine Daten, die zeigen, dass a) genug Omega 3 aus ALA im Menschen gebildet werden kann und b) dass dies irgendeinen gesundheitlichen Vorteil hat, außer den immer wieder angeführten Schutz vor Oxidation. Ich würde wie dargelegt auch nicht zwingend 1,2,3 g Omega 3 ergänzen, aber ich esse auch regelmäßig Fisch. Allgemein bin ich aber zu müde, um hier jetzt ein Fass aufzumachen und wieder gegen Peatology zu argumentieren. Ich bin komplett fine damit, dass du ne andere Auffassung hast, die du auch in diesem Forum wie immer ohne Einspruch von mir breit darlegen kannst.
yermo Auf jeden Fall, abseits der trockenen Theorie, gehören die Japaner mit zu den langlebigen Völker. Die essen recht viel Fleisch,Fermentiertes, Algen, Fisch trotz Schwermetalle und auch PUFAs. Man Suche sich etwas aus. Nicht so einfach
chris yermo Japaner haben mit den höchsten Omega-3-Index und westliche Nationen und Veganer die niedrigsten. Ich wüsste auch daher nicht, was man noch weiter "nach unten korrigieren" möchte. Fakt ist natürlich, dass zu viele raffinierte Pflanzenöle konsumiert werden, den Punkt würde ich mir gefallen lassen. Ansonsten hat quasi jedes Naturvolk, das man so studieren kann, mehr DHA in der Muttermilch und in den Membranen als wir. stolna voda ueber muster die du auch bei den franzosen findest, die ja laut herkoemmlicher gesunder-ernaehrungsauffassung alle an herzinfarkten verrecken muessten Es ist wahr, dass Franzosen vergleichsweise niedrige Raten an Herzkreislauferkrankungen haben. Meine Verwandtschaft lebt in Frankreich und ich kann dir sagen, dass die fr... wie die Schweine. Auch sehr viele Meeresfrüchte. Würde aber trotzdem sagen, dass die oft sehr übergewichtig und ungesund sind. Ich denke, die Mentalität ("Laissez-faire") macht viel aus. Eisen wird zumindest da eher kein Faktor sein. stolna voda ich finde es doof etwas in eine schublade zu schieben. stolna voda oft stelle ich mir aber auch die frage - warum hat peat solche gedanken ueberhaupt entwickelt, hat er vlt auch unter der ganz normal menschlichen subjektivitaet "gelitten" Ich bewerte die Person Peat nicht. Er war sicher ein "Querdenker" im besten Sinne. Ich finde nur, dass vieles, was er erzählt, in meinen Augen starker Reduktionismus ist, ein bisschen wie Strunz. Die sehen immer über all den Faktor X, z. B. Strunz Keto und High protein, oder Leistungsfähigkeit und super hohes Ferritin, obwohl es im realen Leben gar nicht zusammengeht. Bei Peat schwingt nur immer eine große kognitive Verzerrung bei den Leuten mit: Es klingt geheimnisvoll, total gegen den Mainstream und anders und "erlaubt" auch noch tolle Sachen wie Käse, Kaffee und Zucker ... sofern man natürlich das böse PUFA streicht und mehr Vitamin E zuführt. Und das ist eine durchaus attraktive Story.
stolna voda gute einbringung! ich glaube nicht umsonst ist die japanische kultur mit vielen dingen vorreiter und bei vielen dingen vor allem technik voraus. richard nikoley schreibt ganz kritisch und aufmerksam ueber muster die du auch bei den franzosen findest, die ja laut herkoemmlicher gesunder-ernaehrungsauffassung alle an herzinfarkten verrecken muessten, bei dem ganzen fetten zeugs und so. ein faktor glaube ich unter mehreren ist, dass sie durch den vielen teekonsum ob schwarz oder gruen, das eisen im koerper nicht so sehr ansammeln. die portionsgroeßen sind auch eher moderat und im land der samurai ueberfrisst sich keiner. der hakenwurm mag bei den tsimane auch ein faktor sein, der sie vor eisenueberladung bewahrt. eine freundin hat mir bei einem besuch zur kirschblueten saison "sakura" erzaehlt, dass das unglaublich hoeflich und aufmerksam/feinfuehlige respektvolle menschen sind und freude an zb "hanami" (sowas wie sich am anblick von blumen zu erfreuen, ein pendant zu twitching / birdwatching in uk) empfinden. essen auch relativ wenig weizen und bei den franzosen ist deren weizenmehl nicht angereichert mit eisen wie beispielsweise in den usa. https://www.freetheanimal.com/2015/06/enrichment-theory-everything.html offtopic - letztes wochenende hab ich bei nem lange spaziergang sehr frueh morgens gegen 4:30 einen eisvogel an einem bach gesehen. unfassbar edles tier. sieht man kaum mehr. @chris ich finde es doof etwas in eine schublade zu schieben. peat selbst war nie daran interessiert, dass aus seinen erkenntnissen/entdeckungen so ein hype gemacht wurde. ich muss aber auch offen sagen, dass ich bisher nicht speziell die omega 3 debatte mit meinem eigenen urteilsvermoegen beleuchtet habe. mir faellt diese meinungsdiskrepanz oft auf - empfinde es aber als schwer, an mir selbst dieses experiment/fragestellung zu validieren. oft stelle ich mir aber auch die frage - warum hat peat solche gedanken ueberhaupt entwickelt, hat er vlt auch unter der ganz normal menschlichen subjektivitaet "gelitten" und ist vielleicht seinem eigenen bias/motivation etwas zum opfer gefallen... laut den texten und aufnahmen, war er eher koerperlich fragil und hat aus dieser ausgangslage sicher auch den dingen eine faerbung gegeben die seinem innersten entsprechen. seine erkenntnisse aus empirie waren glaube ich tiefgreifender und echter als auf den ersten blick aus seinen arbeiten herauszulesen sind. viele dinge ergeben wohl erst einen sinn wenn wir bereit sind unsere kleinen ego gefechte beseite zu legen und uns fuer das unmittelbare experiment frei machen. dass wuerde den kuerzesten weg zu einer aus unserem bewusstsein empfundenen wahrheit darstellen.
yermo chris das ist mir bewusst mit dem Omega 3, darum schrieb ich, sie essen viel Fisch. Mir hilft es einfach, ab und zu den Fokus vom Detail hin zum grossen Ganzen zu richten. Also mal ein langlebiges Volk zu betrachten, statt mir Kopfzerbrechen zu machen, ob ich den Sesam wegen den PUFAs essen darf oder nicht. Und im Zweifelsfall esse ich das, was mir die Natur anbietet, das sind dann schon mal Nüsse, aber kein Samenöl en Masse, sicher Fisch und Fleisch, wenn man Glück hat, aber eher nicht täglich Leber. Wobei ja letzteres gesund ist, aber eben nicht täglich. Die Natur rückt das automatisch in die richtige Menge.
Juliane Hallo Livia, der Neurologe und Psychiater David Servan-Schreiber hat schon vor fast zwanzig Jahren über den Nutzen von Omega3 bei Depressionen geschrieben. Aber mit Nahrungsergänzung alleine ist es nicht getan. In dem Taschenbuch "Die Neue Medizin der Emotionen" von Servan-Schreiber kannst du nachlesen, was hilfreich sein kann. Zum Beispiel Lampen zur Sonnenaufgangssimulation, Ernährung, Schlaf, Bewegung, Herzkohärenz, Yoga, EMDR etc. Es muss nicht der teure Wildlachs aus Kanada sein. Sardinen (siehe Servan-Schreiber) haben 745mg EPA und 1337 mg DHA helfen auch. Frisch aus dem Fischgeschäft oder TK Ware.
chris yermo Wollte deine Aussage nur noch mal unterstreichen! So sehe ich die PUFA-Thematik auch. Raffinierte, oxidierte Öle nein, ab und zu ein paar Nüsse oder Olivenöl, gerne Fisch.
toni7108 Ich würde auf jeden Fall mal den Omega 3 Index machen das ist schon mal sehr aufschlussreich. Bei mir war ALA sehr gut, vermutlich da ich auch viel aus Heumilch etc. esse, allerdings war vor allem EPA wirklich unterirdisch und DHA auch nicht so erfreulich. Daraus kannst du denke ich ganz gut ableiten wo der größte Handlungsbedarf ist.