Hallo liebe Gemeinde!
Letzten Oktober ist mein Vater gestorben. Einer der wichtigsten Menschen aus meinem Leben gerissen. Das macht mir sehr zu schaffen. Dazu - und mit dem Erbe verbunden - finanzielle Sorge und Zukunftsangst.
Seinen Tod hätte ich eigentlich den Umständen entsprechend weggesteckt, dachte ich. Doch mein Wesen hat sich seitdem sehr negativ verändert. Gerade die letzten Tage haben jedes Schönreden ausgelöscht, denn meine Ängste, meine Zweifel und mein Vermeidungsverhalten sind so sprunghaft angestiegen als hätten sie über Nacht Junge bekommen. Ich traue mir auch nichts mehr zu und würde einem Staubkorn mehr Intelligenz als mir selber bescheinigen.
Am Wochenende emotionale Achterbahnfahrt in Dauerschleife. In einer Minute noch alles okay und zuversichtlich, in der nächsten alle Hoffnung über Bord und den Tränen nahe. Weinen geht aber schon länger nicht mehr - obwohl das Bedürfnis tief im inneren glimmt, bleibt die Hülle eisig kalt.
Gezielt messen lassen ist finanziell gerade einfach nicht drin. Das Geld nutze ich dann für Supplemente.
Und bitte nicht einfach nur den Gang zum Psychiater empfehlen.
xBenx Mein herzliches Beileid zu Deinem Verlust, xBenX.
Ich denke schon, dass sich so ein Verlust emotional erst Monate später richtig zeigen kann - ich habe das schon bei anderen Personen beobachtet und z.T. auch selbst so erlebt.
Ich bin ja jemand, der für alles eine "Gebrauchsanweisung" benötigt und würde mir als erstes Bücher zum Thema "Trauer" besorgen. Ich kann Dir kein bestimmtes empfehlen, da ich noch nicht in dieser Situation war.
Was ich Dir aus eigener Erfahrung empfehlen kann, ist das Buch "The Mood Cure" (doofer deutscher Titel "Was die Seele essen will") von Julia Ross. Darin enthalten ist ein Fragebogen, der nach einem bestimmten System Symptome abfragt, um sie den entsprechend wirksamen NEM zuzuordnen. Wenn Du mir eine E-Mail oder eine Mobilnummer zukommen lassen möchtest, kann ich Dir den Fragebogen gern schicken; früher war der auch mal als PDF im Internet zu finden.
Halt die Ohren steif! Es wird vorüber gehen. Ganz bestimmt.
xBenx Hallo, mutig von dir die Sache hier zu teilen. Mein Beileid an dieser Stelle. Dein Schmerz ist ganz normal, ich denke es gibt hier auch nichts zu messen oder mit Nems wegzusupplementieren. Den Verarbeitungsprozess wirst du wahrscheinlich nicht viel beeinflussen koennen. Versuch die Sache zu akzeptieren wie sie ist ohne in irgendwelche Auswege zu flüchten. Leid und Schmerz ist genauso Teil des Lebens und nicht alles koennen wir mit Substanzen "wegmachen". Ich moechte hier keine Sprüche klopfen, aber es ist einfach wie es ist. Der Prozess hat seine eigene Dynamik. Ablenken hat keinen Sinn. Der Tod ist Teil des Ganzen, und wir gehen alle früher oder später. Dein Körper, deine Seele machen das schon von selbst. Alles Gute!
xBenx Hallo ich bin hier eigentlich stille Mitleserin, aber jetzt möchte ich dir antworten. Ich habe meinen Mann vor knapp 4 Monaten verloren und bei mir ist es ähnlich. Trauer kommt immer in Wellen, ich war auch schon bei einer Therapeutin, sie sagte jeder Mensch trauert anders, bei manchen Menschen ist es sogar erst im 2. Jahr stärker. Ich kann dir auch nur Trauerbücher empfehlen, aber da gibt es verschiedene Bücher. Bei mir ist es auch sehr unterschiedlich, mal laufen nur die Tränen und dann bin ich wieder bisschen zuversichtlich. Das wechselt ständig. Früh ist die Trauer am stärksten. Die Therapeutin sagte auch, alle Gefühle sind normal, nur wenn man nichts mehr fühlt, dann geht es Richtung Depression. Alles Gute dir.
xBenx Das vielgerühmte Dorf, was es braucht, um ein Kind zu erziehen, wäre ja auch da, wenn man selbst kein Kind mehr ist, sondern Teil des Dorfes. Und sie würden dich tragen, emotional, finanziell, existentiell, in den Zeiten, in denen du metaphorisch gesprochen nicht selbst laufen kannst.
Es ist nicht deine Schuld, dass es kein solches Dorf für dich gibt. Das ist so einer der Teile des gesunden Lebensstils, den man nicht herbeizaubern oder erarbeiten oder kaufen kann, gerade in der heutigen Zeit. Wenn dein Körper oder dein Geist dir momentan sagen, dass du etwas von außen benötigst (Substanzen in Form von NEM), dann ist es mEn ebenso legitim, auf dieses Körpergefühl zu hören, wie man das in anderen Bereichen tut.
xBenx Ich habe vergessen auf die NEMs einzugehen. Auch vorher habe ich schon einige NEMs genommen. Aktuell nehme ich Vitamin C, Vitamin D, Multi von Edubily, Q10. Magnesium habe ich seitdem bißchen erhöht. Abends nehme ich Magnesium, Baldrian und Melatonin. So kann ich ganz gut schlafen und mein Körper kann sich nachts erholen. Taurin habe ich noch dazugenommen. Ansonsten trinke ich jeden Morgen einen Eiweißshake. Ich glaube es ist einfach ein langer Prozess. Irgendwo habe ich gelesen, dass die schwere Last des Schmerzes bleibt man lernt nur sie zu tragen.
Hallo Ben, erstmal herzliche Anteilnahme an Deinem Verlust. Bei mir ist es 5 Jahre her, habe auch lange daran geknackt. Eine Freundin meinte zu mir, die Tränen müssen geweint werden, verdrängen macht keinen Sinn. Du schreibst auch:
xBenx Dazu - und mit dem Erbe verbunden - finanzielle Sorge und Zukunftsangst
Falls das Erbe negativ ist, man kann das Erbe auch ausschlagen, sofern das noch möglich ist.
Finanzielle Sorgen waren bei mir auch mal ein Thema, mir hat geholfen konsequentes Führen eines Haushaltsbuches um erstmal zu wissen, was kommt rein, was geht raus, jeden Posten auf den Kopf stellen, Fixkosten runter (alle ABO's, Versicherungen etc. überprüfen, kündigen). Einnahmen rauf (Nebenjob z.B. im Fitness Studio, die suchen überall Leute) und NIX KAUFEN (außer Essen), das geht ziemlich lang.
Wünsch Dir ALLES GUTE!!
Hallo,
anonymerweise hier motivierende Zeilen zu schreiben, für einen Vorfall der einen selbst ebenfalls zutiefst nach unten gerissen hätte, fällt schon schwer bzw. ist wohl kaum möglich.
Ich kann dir nur sagen: Sicherlich braucht dich dein Umfeld und mit dieser Verantwortung solltest du versuchen weiterzumachen. Zudem ist deine Einschätzung über dich emotionalisiert negativ: Im Forum liest man dich als hilfsbereit und intelligent. Persönlich glaube ich schon, dass die Zeit helfen wird und mit etwas positiven Blick in die Zukunft, kannst du hoffentlich auch erkennen, dass es kein Dauerzustand sein kann!
Nun zu deiner konkreten Frage: Ich habe mal zufälligerweise gute Erfahrungen mit Bacopa monnieri gemacht. Dieses Kraut hatte bei mir (beruflich) angstlösend und einfach angenehm gewirkt.
Hey! Du schwankst. Der Weg da raus ist der Weg da durch. Es gibt eine tiefe innere Berechtigung für deine Gefühle - für jedes einzelne. Und ja: es fühlt sich beschissen an. Es ist ja auch etwas Schlimmes passiert. Und es macht Angst. Ich weiß. Mir hilft 5 HTP und Ashwagandha ganz gut. Taurin auch. Probier mal damit rum. Aber versuch nicht über diesen Weg deinen unangenehmen, aber wichtigen Prozess zu eliminieren. Es nimmt (bei mir) einfach nur die Spitzen. Lass was hören, ok?
Ich würde dir die essenziellen Aminosäuren ( 20 g ) morgens nüchtern nach dem Aufwachen, Ashwagandha und Multi früh und abends eine Kap., 3 g Omega 3 und vor dem Schlafen 100 - 200 mg 5HTP empfehlen. Sonst allgemein proteinreich essen ( ca. 2 g / kg ).
@xBenx Hallo nochmal, mir ist noch etwas eingefallen, das vlt. etwas banal und simpel klingt, dir es evtl ermoeglicht den Kopf / dein Leben auf Oberwasser zu halten -> dein Fokus/Aufmerksamkeit determiniert deine Realitaet/Wahrnehmnug. Sofern es dir moeglich ist, nimm dir 2-3 Stationen am Tag wo du dich ohne Ablenkung hinsetzt und darauf konzentrierst, was gerade im Moment ist, was du tun kannst usw. sprich im Hier und Jetzt immer wieder einen gedanklichen Anker legen, sofern dich emotionale Wellen zu sehr beuteln. Wenns dich ueberkommt, nicht ankaempfen, sondern rauslassen, hinschauen und annehmen. Solltest du Schwierigkeiten haben mit der Konzentration, achte auf einfache Basics -> vorallem keine Unterzuckerung. Versuche dein Leben ganz normal weiterzuleben, aus Erfahrung kann ich dir sagen, du merkst es, wenn du drüber hinweg bist, es bewusst zu erzwingen oder etwas zu betaeuben ist kontraproduktiv. Alles Liebe