Ich brauche dringend Hilfe! Meine 12 jährige Tochter ist magersüchtig mit Selbstverletzung. Sie hat sich ein 100 kcal Ziel/ Tag gesetzt. Sie möchte gern essen, aber ein Mann im Kopf verbietet es. Gibt es dafür ein Notprogramm, bevor sie stationär zwangsernährt wird? Bin für alle Ideen und Ratschläge sehr, sehr dankbar. NEM würde sie schlucken, aber keine Eiweißshakes.
Nein, das Notprogramm ist stationäre Aufnahme. Es tut mir sehr leid! Ich bin selber Mutter und es muss fürchterlich sein sowas mit erleben zu müssen. Aber bei 100kcal am Tag…allein mit 12 das so durchzurechnen. Deine Kleine braucht da professionelle Hilfe, sie wird auch nicht einfach nur zwangsernährt, sie bekommt da Hilfe, den Mann aus ihrem Kopf zu werfen. Mir würden jetzt spontan nur Selbsthilfegruppen für Eltern auf Facebook einfallen. Aber sie, ihr braucht definitiv Hilfe. Ich wünsche dir unbekannterweise von Herzen alles Gute und ganz ganz viel Kraft und Stärke! Habt ihr nen guten Kinderarzt?
Ich muss direkt an die „pro Ana“ Leute im Internet denken. Hat sie daher vllt den Mann der ihr sagt sie darf nicht essen?
Heiners Es begann schleichend, erst die Jungs in der Klasse , dann die Zahnspange, wo man nichts essen konnte und sich alles klein geschnitten hat, dann der Urlaub wo man ja soooo fett wurde und jetzt kann sie nicht mehr essen, obwohl sie möchte. Waren heute beim Arzt, nächste Woche nochmal Kontrolle, aber die Ärztin meinte auch sie schafft es nicht allein.
Hast du Kontrolle über ihren sozialen Medien Konsum? Sie muss es auch nicht alleine schaffen! Du auch nicht! Es gibt super Kliniken in Deutschland für Magersüchtige und sucht euch eine Selbsthilfegruppe. Das hilft enorm mit Gleichgesinnten und betroffenen Austausch zu halten.
Hallo ivi, du hast du Frage ja auch schon im Strunz Forum gestellt. Wenn deine Tochter Stimmen hört, die ihr verbieten zu essen, ist es anzuraten, die Tochter in der Ambulanz einer Psychiatrischen Klinik vorzustellen. Stimmen hören ist kein Symptom der Magersucht.
Stimmen im Kopf, die etwas verbieten, können Symptom einer schizophrenen Psychose sein. Zwei Krankheitsbilder also: Magersucht und Psychose. Dieses gleichzeitige Vorkommen von zwei Erkrankungen bei einer Patientin wird als Komorbidität bezeichnet. Man muss es abklären. Also sogenannte Ausschlussdiagnostik. Dazu braucht es Fachleute. Also die Klinik.
Zum besseren Verständnis, was eine Psychose ist : podcast mit Prof. Dr. Dorothea von Haebler Psychoanalyitschen Universität Berlin https://50minuten.podigee.io/4-haebler-psychosen https://de.wikipedia.org/wiki/Psychose
ich hatte magersucht und kann sagen das sie dringend in eine klinik muss. rein mit den kalorien. und ja, es gibt pädophlie im internet die gezielt psychisch labile mädchen ködern mit " magersuchts"- buddy -spielchen und späterem missbrauch. defintiv geschütze klinik. und je weniger sie isst desto höher wird die angst vorm essen. das ist charakter der krankheit. wenn wieder mehr kalorien reinkommen ist sie auch " psychisch stabiler " und resilienz training kann anschlagen.
das grundproblem war also mobbing in der schule. dann würde ich einen elternrat machen, gespräch in der klasse mit der lehrerin und ALLEN KINDERN zum thema " was worte machen können". klartext reden das deine tochter durch " gruppendynamik " und "kinderspiele " jetzt in lebensgefahr ist.
halketh11958 Sowas bringt nur leider bei 8 von 10 mobbenden Kindern gännix. Sorgt eher für noch mehr Mobbing, hab ich zumindest so erlebt in meiner Schulzeit...
jfi So schaut's aus! Hab das ganze Mobbingszenario mit meiner Jüngsten gerade durch. War bei ihr übrigens auch die Zündung einer Essstörung. Sozialarbeitergeschwafel völlig sinnlos. Unsere Schule hat gottseidank Fachwissen zum Thema und ein enges Netz aus Lehrerschaft, Psychologin, fähiger Rektor und Eltern. Die Opfer wurden zu 100% geschützt. Sonst hätten die NIE etwas gesagt.
Vaineli Wuerde mich jetzt direkt interessieren, was anstatt des sinnlosen Sozialarbeitergeschwafels gemacht wurde - sofern du da einen Einblick hast / hattest.
Zunächst wurden die ersten 2 'Opfer' kontaktiert und sehr lieb und sehr persönlich im Gespräch aufgefangen. Es war klar erkennbar, dass die Lehrer vollkommen entsetzt waren und rückblickend meine ich, dass diese Erstreaktion von tiefem Mitgefühl eine starke Basis war. Dann wurde zugesichert,dass keine Information an die Klasse/die Täter weitergegeben wird, sich die Lehrer/Rektor + Schulpsycholgin untereinander vernetzen und wir jederzeit, beim geringsten Vorfall, in Kontakt treten SOLLEN. In einem Videocall hat die Freundin meiner Tochter dann einem Lehrer die Täter über Nicken/Kopfschütteln offenbaren können. Er hat aus gutem Gespür die meisten richtig genannt. Dann haben sie sämtliches weitere Vorgehen uns gegenüber transparent gehalten. Die Rädelsführer hat man erstmal gelassen und sich beiläufig die Mitläufer ins ungezwungene Gespräch geholt. Die knicken i d Regel schnell ein. Ihre Motivation ist meist Angst und Anpassung. Je nachdem woher der schärfere Wind weht...hat funktioniert. Den Tätern hat man in einem 'Soziallaberstündchen' ganz allgemein vermittelt, dass die Lehrerschaft von ganz alleine auf gewisse 'Missstände' aufmerksam geworden ist (big brother is watching you), gleich in Zusammenhang mit BGB, Paragraphen und Strafbeständen. Das blieb so stehen. Derweil wurden die Betroffenen, die doch mehr als 2 waren, permanent freundlich und schützend betreut. Und völlig diskret. Es gab auch ein Gespräch der beiden mit Rektor und Klassleiter, und die Wut des Rektors hat meine Tochter unglaublich beeindruckt. Ihr wurde klar, dass selbst ein Erwachsener diese Vorfälle als untragbar einstuft, sie sich also nicht schämen muss. Das ganze Prozedere ging ein gutes Jahr und war schon anstrengend, logo. Meine 15jährige hat jetzt jedenfalls keine Bulimie mehr und steht ziemlich stark da. Drückt uns die Daumen! Ich drücke sich euch auch!
Ich habe viel darüber nachgedacht, warum ich noch nie das Ziel von Mobbing gewesen bin... In meiner Klasse wurden alle möglichen Personen schikaniert - die Dicken, die Kleinen, die Rothaarigen usw. Wir hatten wirklich schlimme Leute in der Schule. In meiner Parallelklasse gab es ein Mädchen, das eine ähnliche Krankheit hatte wie ich, und sie wurde wirklich mies behandelt. Sie wurde geschlagen, es wurden Zigaretten auf ihr ausgedrückt und sie musste sich die schlimmsten Beleidigungen anhören - und das alles vor den Augen der Lehrer. Und wer petzte, wurde auf dem Nachhauseweg von den Mobbern abgefangen, verprügelt und bedroht.
So etwas wie einen sozialen Rückhalt habe ich nie erlebt und von meinen sechs Geschwistern haben vier Mobbing erlebt.
Dass ich verschont geblieben bin, kann ich mir nur so erklären: Ich habe nie emotionale oder soziale Schwächen gezeigt, und deshalb konnten andere keine Macht und Kontrolle über mich ausüben. Außerdem war ich schon immer ein sehr ruhiger und introvertierter Mensch. Ich hatte auch nie Schwierigkeiten im Umgang mit anderen, auch nicht mit den größten Arschlöchern. Und wenn es doch mal zu Konflikten kam, dann konnte ich diese ohne Probleme schlichten.
Ich persönlich finde es wichtig, die sozialen Fähigkeiten seines Kindes zu fördern, damit es besser mit Konflikten umgehen kann. Außerdem kann man mit Aktivitäten wie Sport, Musik oder anderen Interessen das Selbstwertgefühl steigern.
Sinnvoll ist sicherlich auch die Teilnahme an einem Selbstverteidigungskurs. Das kann Kindern (und auch Erwachsenen) sowohl physisch als auch verbal ein Gefühl von Sicherheit und Selbstwirksamkeit vermitteln. Einer Freundin von mir, die damals ein geringes Selbstwertgefühl hatte und an einer Borderline-Störung litt, hat das sehr geholfen, kein Opfer mehr zu sein.
das mit dem mobbing ist ein krasser einschnitt - und ich merke bis heute dadrinnen verzahnnung in meinem denken. ich hatte diese erfahrung mit 10-17 und denke immer ich bin drüber , aber manchmal kommen körperbezogene " ängste hoch", was denken die anderen wenn ich " fett werde" . voll aus automatismus. ressourcenstärkung war dann bei mir anfangen mit kampfsport, klettern, yoga, und männliche vorbilder suchen -dadurch mache ich jetzt eine ausbildung bei movenat.