zopiclon hugo790 Dann sieht das anders aus. Auch dann nicht, weil zb die Milch im Sommer anders ist als im Herbst, einfach weil andere Pflanzen wachsen und deswegen das Futter anders ist, sowie dann auch das "Produkt". Aber die Idee von der gesündesten und glücklichsten Kuh der Welt ist gut, wir brauche wieder mehr Megafauna (Rewilding), da gehört der Auerochse/Urs oder das Zebu, Gaur, sowie Banteng naturlich dazu - und kein besseres BioChemLabor für noch mehr Nahrungsimitate
hugo790 zopiclon Ja, man müsste natürlich täglich die Milch in die Fabrik geben, damit die tagesaktuell kopiert werden kann ;-) Ich muss auch gerade über "artgerechte Haltung" schmunzeln. Ist es genaugenommen denn nie artgerecht, ein Tier zu halten? Artgerecht wäre es, wenn das Tier frei wäre. Wäre es also nicht viel natürlicher, wenn wir kein Tier halten, kein Tier füttern, keine Pflanze gießen, düngen, säen, von Unkraut befreien etc.? Und dann am Ende (oder besser am Anfang) des Tages schauen, was uns so essbares über den Weg läuft.
sven jfi Für mich ist der Versuch, Milch und Fleisch zu kopieren nur wieder der nächste Schritt auf der Eskalation der menschlichen Hybris. Daher kann und werde ich so ein Verhalten niemals unterstützen und es gehört meiner Meinung nach auch verboten, da wir mehr als genug Alternativen haben mit traditionellen Wegen zum Erfolg zu kommen. Hat das der Natur ins Handwerk pfuschen und Tiere nicht mehr artgerecht zu “nutzen” nicht schon seinen Beginn bei der Tradition von Domestizierung, Züchtungen und wilden Kreuzungen begonnen? Was ist deiner Meinung erlaubt und moralisch vertretbar? Mich interessiert hier wirklich wie deine Alternative aussieht und wie diese im Detail funktionieren kann. Danke!
zopiclon sven Ich Grätsche mal hier rein sven Hat das der Natur ins Handwerk pfuschen und Tiere nicht mehr artgerecht zu “nutzen” nicht schon seinen Beginn bei der Tradition von Domestizierung, Züchtungen und wilden Kreuzungen begonnen? Artgerechter weise nutzen wir selbstverständlich die Natur! Domestizierung bedeutet, es ist dann eine andere Art und somit gilt auch ein anderes artgerecht. Aber keine Haustier ist auf die massentierhaltungslager angepasst, selbst die Insekten nicht. sven Was ist deiner Meinung erlaubt und moralisch vertretbar? Die artgerechte Haltung und Nutzung von Pflanzen und Tieren. Ja, auch Pflanzen sind sozial, kümmern sich aktiv um ihre nachkommt, teilen ihren Schmerz etc.... Ich denke dazu bedarf es einfach weniger menschliche Kulturlandschaft. Ganz einfach diese aufgabe der megafauna überlassen.
jfi sven Schau dir mal die Doku The Biggest Little Farm an und informiere dich über die Arbeit von Allan Savory in Südafrika oder White Oak Pastures in Georgia, USA. Hoffentlich bald kommt auch noch eine Dokuserie mit dem Namen Food Lies und die Doku Sacred Cow kann man sich dazu auch anschauen. Der Oberbegriff ist Regenerative Farming/Agriculture with rotational grazing. Quasi so wie es in Europa JEDER Landwirt gemacht hat bevor es Dünger und Subventionen für den Anbau bestimmter Getreidesorten massenweise gab
zopiclon jfi Quasi so wie es in Europa JEDER Landwirt gemacht hat bevor es Dünger und Subventionen für den Anbau bestimmter Getreidesorten massenweise gab Oder mal einen Blick auf Kuba der letzten 30 Jahre werfen
zopiclon hugo790 Ich muss auch gerade über "artgerechte Haltung" schmunzeln. Ist es genaugenommen denn nie artgerecht, ein Tier zu halten? Artgerecht wäre es, wenn das Tier frei wäre. Wäre es also nicht viel natürlicher, wenn wir kein Tier halten, kein Tier füttern, keine Pflanze gießen, düngen, säen, von Unkraut befreien etc.? Und dann am Ende (oder besser am Anfang) des Tages schauen, was uns so essbares über den Weg läuft. Kommt auf das Tier (und Pflanze) an, aber prinzipiell liegst du mit deinem Kommentar deutlich richtiger als die heutige Haltung unserer Speisetiere und Monokulturen (inkl Forst)
sven Danke @jifi habe ich mir soweit frei verfügbar angesehen. Das ist auf jeden Fall sehr erstrebenswert - aus unserer Perspektive. Ein Gedanke noch: Verfügbarkeit war evolutionär wichtiger als Qualität. Daher finde ich solche “Erfindungen” die kontinuierliche Versorgung sicher stellen könnten erstmal nicht ganz sooo dumm - als Ergänzung.
zopiclon sven Das ist auf jeden Fall sehr erstrebenswert - aus unserer Perspektive. aus welcher Perspektive macht es denn keinen Sinn naturnäherer Lebensmittel zu haben? Es ist doch allgemeiner Konsens, dass je mehr "man made" desto schlechter?
chris Ich finde die modernen Tendenzen, alles möglichst Künstliche als voll- und gleichwertig zu verkaufen, im wörtlichsten Sinne, als ganz schön makaber und töricht. Sowas kann allerhöchstens ergänzen, niemals ersetzen.
chris zopiclon Genau. Das ist die Kernfrage der kompletten Ernährungswissenschaft: Wo ist die Trennlinie oder der Übergang zwischen "möglichst unverarbeitet = gut" und "hoch verarbeitet = schlecht"? Jeder versteht, dass Cookies Tiere massiv krank machen. Ein Apfel hat noch kein Tier krank gemacht. Inkl. Mensch. Trotzdem bestehen Cookies ja auch aus "natürlichen" Lebensmitteln, nur eben massiv aufgereinigt und neu zusammengesetzt. Man extrahiert also etwas aus der Natur und schustert irgendwas neu zusammen, was dann krank macht. Und ohne jetzt ausschweifend genau drauf einzugehen: Man kann Lebensmittel nicht im Labor nachbauen. Und das hat zwei Gründe: Das, was wir normalerweise essen, hat gelebt! Es ist also lebensfähig gewesen. Und genau diese "Information" wird an uns weitergegeben. Genau aus diesem Grund ist ein bewegtes Wildfleisch in der Regel gesünder als ein schlimm gehaltenes Rind. Ersteres hat gesünder gelebt. Und all das, was ein gesundes Tier ausmacht, z. B. Fettsäurenkomposition, landet in der Milch, um beim Thema Milch zu bleiben. Deshalb ist frische Weidemilch besser als konventionelle Massenvieh-Milch. Wie will man alleine diese natürliche Variabilität, diesen "natürlichen Informationsgehalt" in der Nahrung kopieren und in ein anderes Lebensmittel übertragen? Ein Lebensmittel enthält teilweise abertausende Stoffe, die nicht nur untereinander wechselwirken. Im Lebensmittel ergibt diese Matrix "Sinn", sonst hätte sie im lebenden Organismus, was Pflanzen und Tiere nun mal sind, keinen Platz gehabt. Hinzu kommt, dass der Körper nicht nur an diese Stoffe adaptiert ist seit Millionen von Jahren. Er will auch genau diese Matrix aus lebensfähigen Organismen haben. Das alles ist "Information für den Körper". Alleine an der Tatsache, dass in einer Milch sicher Hunderte Stoffe stecken, die wir noch nicht kennen und deren Wirkung wir noch nicht kennen, scheitert die Mission, Milch nachzubauen. Daher: Es ist nicht schlimm und kann vorteilhaft sein, wenn wir z. B. Milchproteine wie Casein von Mikroorganismen produzieren lassen. Kein Problem. Hochwertiges Protein. Aber wir werden im Labor keine Imitate von Lebensmitteln nachbauen können, von denen wir leben können. Das zeigt sich ja schon jetzt an den ersten Studien mit pflanzlichem Fake-Fleisch... Es ist einfach nicht gleichwertig. Genau aus den eingangs erwähnten Gründen: Extrahieren, neu zusammensetzen, funktioniert quasi nie.
butterkeks Das Problem ist doch: selbst wenn man 100% naturidentische Produkte nachbauen könnte, wird man dies nicht machen. In unserem System gehts nur um Profit. Also wird man massig PR und Werbung versuchen, ein bioähnliches Produkt auf den Markt zu bringen und es als bioidentisch zu verkaufen. Am Ende hat man diese veganen industrie Look-alike Produkte im Regal stehen, die so tun als ob, es aber nicht sind. Die Marge dieser Produkte ist das Einzigste, was die Food-Industrie interessiert.
kanapes butterkeks Naturidentische Stoffe gibts genug. Was man nicht kann, und wahrscheinlich auch nie können wird, ist der naturidentische Nachbau der sie (natui. S.) umgebenden Matrix. Von daher: Bevoruge die Milch oder den Käse aus konservativer Produktion und lass die "Naturidentische Milch" im Regal.
jfi butterkeks Die Marge dieser Produkte ist das Einzigste, was die Food-Industrie interessiert. 1000% richtig! Und die resultiert aus der Patentierbarkeit, das kannst mit Fleisch und Milch halt ned machen...