sven Hallo zusammen, habe gerade das Buch verschlungen und war recht fasziniert vor seiner mentalen Stärke und dem unbedingten Willen etwas zu erreichen. Teilweise (bzw. fast immer) ging es um unmenschliche Schmerzen und das Aushalten davon um dann nochmal was draufzusetzen. Willensstärke erhöhen ist für ihn wichtiger als der perfekte Trainingsplan und "unnötige" Erholungszeiten ect. Hat für ihn wohl funktioniert. So sehr mich das beeindruckt und motiviert, was ich mich aber dennoch Frage: Ob solche Bücher und Herangehensweise nicht für 99% der Nachmacher in einem mentalen und körperlichen Burnout führen würden oder sind wir alle nur verweichlicht? @SaschaFast - Deine Meinung würde mich dazu auch sehr interessieren. Wenn ich deine letzten Youtube/Blog Posts richtig deute, bist Du nun auch einen Ticken "freundlicher" zu Dir und nicht mehr "im Abhärtungs-Krieg" gegen dich selbst...?
SaschaFast sven Ob solche Bücher und Herangehensweise nicht für 99% der Nachmacher in einem mentalen und körperlichen Burnout führen würden oder sind wir alle nur verweichlicht? Ich würde den Prozentsatz deutlich reduzieren. Natürlich gibt es Menschen, die sich kaputt machen. Aber fast immer ist die Ursache dafür, dass die Menschen Fehler machen. Mit Fehlern meine ich zum Beispiel: Falsche Gründe. Ich paraphrasiere Nietzsche: "Wer ein Warum hat, erträgt jedes Wie." Ich würde es spezifizieren: "Wer ein korrektes Warum hat, erträgt das Wie." Ich habe beispielsweise 80-100 Stunden pro Woche gearbeitet (ich habe niemals etwas anderes gemacht als zu arbeiten - 7 Tage/Woche, wobei mein Training in meinem Fall Teil meiner Arbeit war). Dabei habe ich mich soweit geschliffen, dass ich alle paar Wochen am Sonntag eine Art Zusammenbruch hatte: Schwere Glieder, grundloses Weinen, Verzweiflung usw. Am nächsten Tag ging es dann weiter. Aber zu dem Zeitpunkt wusste ich schon, dass ich mich für etwas Größeres opfere. Hätte ich bloß versucht mein Ego zu pflegen, wäre das Wie nicht korrekt gewesen und ich hätte es nicht durchgehalten. Ich glaube, das gilt auch für Goggins. Der kann es bloße nicht existentiell begründen. Aber ich erachte Goggins als den Spezialisten schlechthin für die Natur des Bewusstseins und des Willens, weil er als einer der ganz wenigen Menschen subjektiven Kontakt zu dem hat, was andere theoretisch herbei philosophieren. Viktor Frankl wäre ein anderer Praktiker, der sich allerdings besser ausdrücken kann. (Will mich hier nicht mit diesen Leuten gleichsetzen! Sie sind mir aber wichtige Leitsterne) Allgemeine Blödheit. Goggins hat sich seine Knie zerstört. Hätte er nicht machen müssen, weil man extreme Belastungen auch gelenkschonend machen kann. (zum Beispiel: Arc-Trainer mit Gasmaske und verstopften Luftzugang benutzen, damit man physisch weniger Leistung abrufen kann und auch keine hohen Stoßbelastungen hat...) Ich will nicht zu weit ausholen. Aber wenn man sich damit beschäftigt, wer die KZs und Gulags überlebt hat, wie die extremen Hochleister leben und denken (Gates, Musk usw.) kriegt man die Muster schon raus. sven @SaschaFast - Deine Meinung würde mich dazu auch sehr interessieren. Wenn ich deine letzten Youtube/Blog Posts richtig deute, bist Du nun auch einen Ticken "freundlicher" zu Dir und nicht mehr "im Abhärtungs-Krieg" gegen dich selbst...? Das liegt daran, dass ich jetzt ein anderes Leben mit anderen Aufgaben habe. Früher war ich eine Art Lebenswandelmönch und meine Art zu Leben war Ausdruck meiner Arbeit. Als Spezialist muss man eben in eine Art Tunnel leben. Jetzt habe ich Frau und Kinder. Früher war meine Aufgabe, die extremsten Varianten bestimmter Erkenntnisse zu generieren. Ferriss hat einen passenden Spruch "Explore the extremes to cover the means" oder so. Für den Muskelaufbau befasste er sich mit Bodybuildern, die ihr genetisches Potenzials ausloten, auf dem einen Ende des Spektrums und mit Krebs/Aids/Sepsis-Erkrankten, die um jedes kleine Gramm Muskelmasse kämpfen. Den Rest in der Mitte versteht man nebenbei. (Schlecht erklärt, aber vielleicht reicht das schon). Ich wollte den Lebenswandel in seiner extremsten Form verstehen, damit ich dann reduzierte Abwandlungen generieren konnte. Jetzt bin ich fast schon Konsument meines eigenen Produkts und wende alle Methoden eben ihrer reduzierten Form an. Ich trainiere beispielsweise nicht maximal, um auszuloten, wie man leben kann, sondern trainiere minimal bis optimal, weil ich lebe und fit/gesund sein will. (Was sich beispielsweise daran äußert, dass ich noch dieses Jahr wahrscheinlich All-Time-PRs mache, weil ich eben nicht mehr so am Limit lebe, sondern einfach nur minimale bis optimale Trainingsreize setze)
chris sven Du warst doch eigentlich immer anti-extrem unterwegs, da wundert es mich schon, dass du ausgerechnet so einen Outlier nutzt, der halt, wie schon richtig angemerkt, in gewisser Weise den amerikanischen Geist pervertiert. 😛 Man sollte sich hier keineswegs blenden lassen. Das, was der Mann körperlich leistet, würde die Mehrheit in dem Land zerschmettern. Ich nenne hier mal das Survivorship bias. Ein Punkt hat Goggins aber sehr wohl m. E.: Die meisten von uns haben Talente, Geschicke, Dispositionen, die ausgelebt zu weit überdurchschnittlichen Leistungen befähigen. Hier machen die meisten einfach zu wenig aus sich, das ist ja unser Motto, "genetisches Maximum". Es kann daher gut sein, dass Goggins rein körperlich seine Voraussetzungen ausleben kann. Bei anderen ist es ggf. eher auf kognitiver Ebene. Oft fühlt sich das dann auch nicht als Arbeit oder besondere Leistung an, sondern eher wie ein Spiel. Von außen betrachtet wirkt es höchstleistend. Bzgl. Goggins muss man nur sehr vorsichtig sein: Wenn der in 5 Jahren mit einem Herzinfarkt umkippt oder seine Grenzen aktuell so strapaziert, dass er hinten raus irgendwie gesundheitlich limitiert sein wird, dann wäre das ein gutes Beispiel dafür, wie es halt kippt und dauerhaft krank macht. Die "Langzeitstudie Goggins" lässt sich also in dann in 10-20 Jahren auswerten.
x72 sven Das Leben ist dual. Stärke gibt es nur in Kombination mit Schwäche. Wer Leistung bringen will, muss sich auch Pausen zugestehen. Ich hab lange nur Vollgas gegeben und war nie schwach. Und ich hab mich auch lang unverwüstbar gefühlt. Hab andere belächelt, die mir gesagt haben, sie hätten die Woche wieder keinen Sport gemacht, weil der Lebensalltag so stressig war. Ich hab schließlich immer durchgezogen. Ich war stark und unabhängig - immer. Also so lange, bis ich es eben nicht mehr war. Rumms hat's gemacht, dann war es mit der Stärke vorbei und mit der Unabhängigkeit auch. Ich kenne ein paar Charaktere, die waren immer stark und schienen unverwundbar - 40-50 Jahre lang. Und dann war es schlagartig von heute auf morgen vorbei. Herzinfarkt. Alles ist dual. Alles unterliegt einer Balance. Wer immer stark sein will, wird schwach werden oder andersrum - Wer nicht schwach sein will, wird es ebenfalls werden. Denn all das unterdrückte, ungelebte kommt immer zu uns zurück. Der, der immer stark sein will, sieht jede Müdigkeit und jedes Nein vom Körper als Schwäche, die es zu überwinden gilt. Er überfährt damit das Stoppschild, auf dem steht: "Ich, dein Körper brauch ne Pause - ruh dich aus und komm wieder zu Kräften" - langfristig wird man dadurch nicht stärker, sondern schwach und anfällig.
stolna voda SaschaFast Aber ich erachte Goggins als den Spezialisten schlechthin für die Natur des Bewusstseins und des Willens, weil er als einer der ganz wenigen Menschen subjektiven Kontakt zu dem hat, was andere theoretisch herbei philosophieren. Kannst du das genauer zum Audruck bringen wozu hatte er Kontakt was anderen verwehrt bleibt?
stolna voda Hallo Sven, vermutlich kann das jeder von uns bis zu einem gewissen Grad. Vermutlich spielt da auch die für Goggins vorteilhafte Genetik eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wie uns das alles transportiert / verkauft wird, ist wohl teil der amerikanischen "Selfmade-Man" Kultur. Ich glaube auch kaum, dass alles was daher so unglaublich erscheinen mag, es in Warhheit oft gar nicht so spektakulär ist. Die Amerikaner sind Meister der Illusion. Und der Typ sieht finde ich nicht wirklich gesund aus. Wenn jemand wirklich so eine Obsession hat mit der Lauferei, hat das meistens Gründe die im Seelischen zu suchen sind. Es passt halt natuerlich perfekt in die "Healthy-Lifestyle-Success" - Schiene. Ob der nicht früher oder später mit völlig zerstörten Gelenken seine +50er Jahre erleben muss, eine andere Frage. Was mir jedoch sehr gefällt an der amerikanischen Kultur, ist das die sich gegenseitig mehr unterstützen, bei uns in Europa schmeckt der Apfel umso "geiler" wenn er vom Baum des Nachbarns ist, im Sinne der Neidmentalität. Das Thema Abhärtung und Hormesis. Manchmal frage ich mich auch ob man das so ueberhaupt für alle Einflüsse werten kann. (was dich nicht umbringt mach dich stärker ..) Davon nehme ich immer mehr Abstand. Das hormetische Konzept, stelle ich insofern etwas in Frage, da ich mir mit meinem Hausverstand denke, dass der Körper ja auch nur adaptieren kann, wenn er die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung hat. Hat er dies nicht, wird er schaun, dass er die aus internen "Quellen" bereitstellt. Hauptsache ist, dass im Moment die Rechnung stimmt, was auf lange Sicht dann passiert dafür gibts dann unseren Kopf, aber so weitreichend wirtschaftet unser Körper nicht. Es möge jeder selbst seinen Sweeptspot finden, wo Belastung und Regeneration ein positives Outcome erzielen und nicht in irgendeinem entfremdeten Maskulinitätswahn ersaufen, eine Tugend daraus zu machen sich komplett abzustumpfen ist wohl das andere Extrem. Auch im Anbetracht seiner eigenen Voraussetzungen (Alter, Genetik usw..), gezielt sich in hohen Spitzen bewegen für kurze Zeit ist sinnvoll. Offtopic: @sven habe mich gefragt ob du es evtl. überlesen hast - würde gerne dein Resümee aus deiner Pylori Geschichte hören, sofern du es teilen möchtest.
mmarcel sven Tatsächlich hänge ich seit einiger Zeit in meiner Bequemlichkeitsschleife fest und suche nach einem mentalen Arschtritt der wirkt. Warum willst Du überhaupt raus aus der Bequemlichkeitsschleife? Für mich persönlich war es einer der Meilensteine in meiner psychischen Entwicklung, eben diese Erwartungshaltung nach "schneller, stärker, mehr" abzulegen, und mich in einer Bequemlichkeit wiederzufinden. Dadurch hat sich nach vielen Jahren eine Art Ruhe und Zufriedenheit eingestellt, auf Basis derer ich von Akzeptanz meines Selbsts sowie meiner Umgebung nun eine Selbst-Liebe entwickeln kann. Vielleicht hinke ich in meiner Entwicklung deinem jetzigen Standpunkt hinterher, und früher oder später suche ich dann auch wieder diesen Arschtritt. Aber für jetzt ist diese Akzeptanz einfach so wohltuend. Böse Zungen könnten natürlich behaupten, ich hätte sven viele Ausreden und Wehwehchen parat um sich zu drücken , aber andererseits fällt es mir leichter, aus dieser Haltung der gemäßigten Erwartungen heraus meinen sven Geist zu stärken stolna voda Es möge jeder selbst seinen Sweeptspot finden, wo Belastung und Regeneration ein positives Outcome erzielen und nicht in irgendeinem entfremdeten Maskulinitätswahn ersaufen, eine Tugend daraus zu machen sich komplett abzustumpfen ist wohl das andere Extrem. Auch im Anbetracht seiner eigenen Voraussetzungen (Alter, Genetik usw..), gezielt sich in hohen Spitzen bewegen für kurze Zeit ist sinnvoll. +1
SaschaFast stolna voda SaschaFast Aber ich erachte Goggins als den Spezialisten schlechthin für die Natur des Bewusstseins und des Willens, weil er als einer der ganz wenigen Menschen subjektiven Kontakt zu dem hat, was andere theoretisch herbei philosophieren. Kannst du das genauer zum Audruck bringen wozu hatte er Kontakt was anderen verwehrt bleibt? Enkrateia. Falscher Fokus auf Ausdauerleistung. David Goggins ist kein Ausdauersportler. Er benutzt Ausdauersport, um den Willen zu erforschen. Das ist der wesentliche Unterschied. David sagt von sich selbst, dass er nicht die hellste Kerze auf der Torte ist. Daher macht er das, was er macht, eben auf diese Weise. Er rennt eben. Bequemlichkeit sven Tatsächlich hänge ich seit einiger Zeit in meiner Bequemlichkeitsschleife fest und suche nach einem mentalen Arschtritt der wirkt. PS: Man hat ja immer viele Ausreden und Wehwehchen parat um sich zu drücken. Finde den Ansatz gut, dass es nicht darum geht sich unmittelbar besser zu fühlen sondern - einzig und allein - seinen Geist zu stärken. Die in deinen Überlegungen verborgene Frage ist die Sinnfrage. Und zwar in einem ganz technischen Sinn: "Mein Leben fühlt sich nicht sinnvoll genug an. Wie kann ich es mit Sinn anreichern." Die Phrase "es geht darum" ist ein typischer Hinweis darauf. Klar, dafür muss man(n!) sich nicht fahrlässig fast umbringen um sich lebendig zu fühlen...oder vielleicht doch? Ich zitiere mich selbst von 2012: Selbstentwicklung ist Grenzerfahrung durch Grenzüberschreitung. Man kann nur die eigene Vervollkommnung wollen (Kant) und das Mittel dazu ist die Selbstüberwindung zum Übermenschen (Nietzsche). Für ein paar Jahre habe ich den Goggins-Lifestyle gelebt. Ich lebe ihn nicht mehr, weil ich Familie habe. Das ist der einzige Grund. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass diese (innere) Grenzüberschreitung eine bleibende spirituelle Veränderung hervorruft. Man muss sich körperlich nicht schädigen, aber das gegenwärtige Selbst muss sterben, damit Raum für das ein höheres Selbst geschaffen ist. Es stirbt nicht von alleine, sondern man muss es töten. Diese Tot-Wiedergeburt-Erfahrung gibt es in unterschiedlicher Form. Dafür gibt es viele unterschiedliche Ausdrucksformen. Als moderner Mensch hat man keinen Zugang dazu. Ich vergleiche das Problem mit Gläubigkeit: Wenn man keinen Glauben hat, begreift man nicht einmal, wie es ist, überhaupt an etwas zu glauben. Deswegen wirkt das Gebrabbel der Zeugen Jehovas völlig verrückt für die meisten (selbst für einen Buddhisten ist es nicht völlig verrückt, sondern nur falsch) und deswegen versteht man im Westen nicht, wie es sein kann, dass Dschihadis ihre Mütter anrufen, nachdem sie Jugendliche geschändet und filetiert haben, um voll stolz davon zu berichten. Wenn man Goggins verstehen will, muss man seinen Materialismus und Hedonismus (Glück = Wohlgefühl) ruhen lassen. Huberman und Rogan sind selbst spirituelle Menschen und können deswegen Goggins da abholen, wo er ist. Gleichzeitig sind sie aber schlau. Huberman wörtlich, Rogan bauernschlau. mmarcel sven Tatsächlich hänge ich seit einiger Zeit in meiner Bequemlichkeitsschleife fest und suche nach einem mentalen Arschtritt der wirkt. Warum willst Du überhaupt raus aus der Bequemlichkeitsschleife? Weil in Bequemlichkeit kein Sinn gefunden werden kann. mmarcel Für mich persönlich war es einer der Meilensteine in meiner psychischen Entwicklung, eben diese Erwartungshaltung nach "schneller, stärker, mehr" abzulegen, und mich in einer Bequemlichkeit wiederzufinden. Dadurch hat sich nach vielen Jahren eine Art Ruhe und Zufriedenheit eingestellt, auf Basis derer ich von Akzeptanz meines Selbsts sowie meiner Umgebung nun eine Selbst-Liebe entwickeln kann. Vielleicht hinke ich in meiner Entwicklung deinem jetzigen Standpunkt hinterher, und früher oder später suche ich dann auch wieder diesen Arschtritt. Aber für jetzt ist diese Akzeptanz einfach so wohltuend. Böse Zungen könnten natürlich behaupten, Magersucht wird gemeinhin als ein Problem von zu starker Selbstkontrolle verstanden. Doch wenn man das untersucht, stellt man fest, dass sie wenig Selbstkontrolle haben. Die Lösung liegt zu verstehen, dass Magersucht ein Problem falscher Impulse ist, welche außer Kontrolle sind. Ich weiß nicht, ob meine Zunge böse genug ist, aber meine These ist, dass dein "schneller, stärker, mehr" nicht in den Dienst, von etwas Höherem gestellt war, sondern sich als Selbstzweck dargestellt hat. chris Wir alle kommen ja auch mit Intuition, inneren Grundgefühlen (s. o.) etc. auf die Welt, die normalerweise schon ein guter innerer Kompass sind. Erziehung, soziale Prägung etc. überlagern das aber nicht selten, Das ist das erste Mal, dass ich so etwas sagen kann: 😀 Das kann nur jemand sagen, der keine Kinder hat. Wir kommen keinesfalls mit (guter) Intuition und Grundgefühlen auf die Welt, sondern mit einem Haufen Scheiße, bei dem hoffentlich gute Eltern helfen, ihn aufzuräumen.
mmarcel chris Die meisten von uns haben Talente, Geschicke, Dispositionen, die ausgelebt zu weit überdurchschnittlichen Leistungen befähigen. Hier machen die meisten einfach zu wenig aus sich, das ist ja unser Motto, "genetisches Maximum". Weicht nun etwas ab, aber was denkt Ihr wann im Leben eines Menschen wird sich bestenfalls damit auseinandergesetzt? wie könnte eine zielführende Auseinandersetzung aussehen? woran lässt sich das Erreichen des genetisches Maximums, oder auch das genetische Potential überhaupt erkennen?
sven Danke Männer für die klaren Worte und eure Einschätzung! Tatsächlich hänge ich seit einiger Zeit in meiner Bequemlichkeitsschleife fest und suche nach einem mentalen Arschtritt der wirkt. PS: Man hat ja immer viele Ausreden und Wehwehchen parat um sich zu drücken. Finde den Ansatz gut, dass es nicht darum geht sich unmittelbar besser zu fühlen sondern - einzig und allein - seinen Geist zu stärken. Klar, dafür muss man(n!) sich nicht fahrlässig fast umbringen um sich lebendig zu fühlen...oder vielleicht doch? @stolna voda Wegen der Pylori Sache. Das ist recht unspektakulär: 3x Runden Antibiotika waren nötig. Seit langem habe ich jetzt Ruhe. Leider ist aber doch noch eine leichte "chronische" Gastritis vorhanden. Ob die wieder weggeht ist unklar. Dinge wie Kaffee, Apfelessig, Zitronen aber auch Salzwasser ect. bekommen mir mittelfristig garnicht. Hab mich damit jetzt soweit arrangiert.
stolna voda sven Danke deiner Ausführung. Das hilft mir und evtl. auch anderen weiter. Also drei Runden Darm-Napalm ist schon ne Hausnummer. Da bekomm ich fast Mitgefühl für die "armen" Viecher. ^^ - wurde bei dir die Sache per Test (Serum, Stuhl, Atem(C-13) oder per Gastroskopie vorher festgestellt?) Hast du für dich eine Antwort gefunden oder von deinem behandelnden Arzt eine Erklärung bekommen warum du noch Restbeschwerden hast? Zu den Themen Überwindung, aus alten Mustern ausbrechen, Motivation finden usw. -> ich habe die Erfahrung gemacht, dass es ein Zusammenspiel aus zwei Dingen ist die dann im Lebensverlauf sich harmonisieren und man dann von einem Einklang sprechen kann. Zeitlich findet das bei jedem in unterschiedlichen Abständen statt. In erster Linie braucht der Körper / ich einen Grundlevel an Energie, halbwegs hormoneller Balance und ein angemessenes Stresslevel, sprich eine Umwelt die förderlich ist. Daraus entsteht ein Überschuss an Aktionspotential, welches ich als Drang wahrnehme, (Bewegungsdrang etc.. oder Neugier, Begeisterung für etwas usw..), aus der Interaktion mit meiner Umwelt und den daraus sich ergebenden Feedbackschleifen die positiv oder negativ wahrgenommen werden, kann ich Schlüsse ziehen. Was ich gelernt habe ist, dass du aus der Ruhe - sprich einem potentiellen Energieüberschuss von selbst auf Dinge losgehen willst, als umgekehrt. (= das man uns weiß machen will, dass man sich nur ordentlich quälen muss und es mehr nutzt wenn es umso mehr Schmerzen bereitet... halte ich mittlerweile zum Großteil für überholt; Hustleculture - ja, aber dann sorge auch für ordentlich Regeneration bzw. Energieüberschuss) Die Aussage von Chris betreffend dem Ausprobieren teile ich. Es kann hier durchaus dazu kommen, dass man hier vlt mit eigenen Schatten (Ängsten etc.) konfrontiert wird, auf dem Weg ins "Himmelreich"... oder aber man ignoriert die Zeichen mit absoluter Dickköpfigkeit - wie meiner einer - und merkt erst über die Jahre, dass das gegebene Feedback ausserhalb der Familie, darin bestätigt woran man als Kind schon die Finger nicht lassen konnte, und es durch die vielen Eindrücke in der Adoleszenz und falscher Vorbilder überdeckt und beseite geräumt wurde. Aber selbst das ist ein Teil des Lebens.. Irrwege gehen mehr als man glaubt. Daher ist Achtsamkeit einer "DER" Schlüssel um überhaupt in der Lage zu sein die Eindrücke richtig zu erkennen. Interesse entwickeln und das Ausprobieren neuer Dinge - ist eine sich in sich verstärkende Entwicklungskette. Wer kennt das nicht? Auf einer Inselgruppe, weg vom Alltag, regeneriert man mal für ein paar Tage und dann packt einen von selbst die Lust die Umgebung zu erforschen. (das empfinde ich als natürliches Feedback worin die "wahre" Erholung liegt...), das kann meist aber nur hervorkommen wenn die Erholung zuvor funktioniert. Also vielleicht machst du dir nur aus einer Art FearOfMissingOut oder sonstigen Vergleichszwängen einen Druck der aber mit dir selbst nix zu tun hat. Mein Großvater hatte mit dem abgedroschenen Spruch ".. in der Ruhe liegt die Kraft" mehr gesagt und auch vorgelebt, als wir Jungen mit unserem ADHS-sinnlos-Aktionismus... aber das ist auch das Schöne am jung und spritzig sein... chris Nur zur Info: Wir definieren "genetisches Maximum" aber nicht so, dass jeder ein Beckenbauer oder ein Elon Musk werden kann. Für manche heißt das vielleicht einfach "der perfekte Papa" zu sein. Hahahaha - ja genau... wers glaubt ^^ = Codename für das "geheime" Zuchtprogramm für eine neue Generation Vitaminmutanten, absoluter Überlegenheit. Die Kinder aufgezogen aus der Vitasauri-Muttermilch, überspringen ganze Klassen, werden zu Superathleten oder Genie's, zeigen Erwachsenen wo der Playmobil-Hammer hängt und werden zum Kern einer Revolution die allen naturfremden Ideologien und Co2-Spassverderbern ein für alle Mal das Handwerk legt. *Teaser ... *was würde ein Goggins ohne Füße machen? - Auf den Knochenstummeln weiterlaufen ...
wolf08 Finde die Bücher von Christian Zippel könnten gut für dich passen. Dadurch kommst dann zum Stoizismus 😉
chris mmarcel Ich denke, Leidenschaft, Spaß und Interesse sind die wichtigsten Pro-Faktoren und Depression, Abkehr, Aversion die wichtigsten Anti-Faktoren. (Was nicht heißt, dass trübe Stimmung immer ein Zeichen dafür ist, dass wir irgendwas abbrechen sollten.) Nur zur Info: Wir definieren "genetisches Maximum" aber nicht so, dass jeder ein Beckenbauer oder ein Elon Musk werden kann. Für manche heißt das vielleicht einfach "der perfekte Papa" zu sein. Das ist ja auch die Kernkritik von mir an solche Leute wie Goggins, denen ich ja genau deshalb eine Pervertierung vorwerfe, indem sie suggerieren, dass jeder sich nur ein bisschen mehr anstrengen und zusammenreißen muss, um EXTREM HÖCHSTLEISTEND zu werden. Als "extrem höchstleistend" werden in westlichen Gesellschaften aber eher selten der Papa oder die Mama gesehen und eher häufig Leute wie Goggins, weiß nicht mal, ob der überhaupt Kinder hat. Das ist ja das Kernproblem dieser Debatten. Wir alle kommen ja auch mit Intuition, inneren Grundgefühlen (s. o.) etc. auf die Welt, die normalerweise schon ein guter innerer Kompass sind. Erziehung, soziale Prägung etc. überlagern das aber nicht selten, was auf Basis der mangelnden Persönlichkeitsentfaltung im weiteren Leben für viele psychischen Probleme sorgt, m. E. – es gibt ja nix schlimmeres, als zeitlebens unter seinen eigenen Möglichkeiten zu leben. Noch schlimmer ist, wenn man gar nicht weiß, dass dieses Problem die Ursache für die eigenen psychischen Probleme sind. Wie genau man aber herausfindet, wohin man sich entwickeln soll, hat auch viel mit Ausprobieren durch Interesse zu tun. Wer nicht ausprobiert, wird ja nie wissen, was einem wirklich gefällt, guttut, wo die Interessen wirklich begraben sind. Jemand kann der perfekte ITler sein, wenn er sich nie einen Computer anschafft, wird er es nie wissen.
mmarcel chris SaschaFast ich wollt hierauf eigentlich noch etwas eingehen aber irgendwie hab ich hier den Faden verloren 😀
stolna voda stolna voda nachtrag / notiz: spruch opa, ruhe liegt die kraft -> ruhepotential -> empfänglichkeit für stimulus wieder gegeben -> übertrag auf zelluläre ebene -> analogie zu muskel / körper -> schilddrüse -> euthyroider zustand bedeutet entspannung, erst aus entspannung kann 'an'spannung entstehen ... falschwahrnehmung von "vitalität" als überreaktion/überanspannung/überspannung... möglicher kontext zu strukturellen ungleichgewichten evtl auch anwendbar auf alle bereiche im körper, trennung von körper / geist nicht mehr adäquat -> interdependenz
stolna voda @sven ... etwas das mir noch durch den Kopf geistert ist: Restbeschwerden weil - von H. Pylori gibt es einige "Versionen". Die Triple, Quadruple Therapie erwischt evtl. nicht alle im Wirt vorherschenden Stämme. Reinfektion direkt nach der Therapie denkbar, -> unzureichend gekochtest Essen, neuer Partner usw.. bei weiterhin bestehender geringer Magensäure Ob es nicht in Anbetracht der Tatsache, dass mehr Menschen mit dem gramnegativen Saftsack infiziert sind, und mehrheitlich symptomlos leben, es nicht praktikabler wäre "Urease-Management" zu betreiben, beispielsweise mit Sulforaphane, Reuteri etc.. und somit eine Gesamtbelastung (Darm) sowie einer weiteren Reistenzbildung entgegengewirkt werden kann.. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23583386/ https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36918449/ Wie denkst du darüber nun in der Retroskeptive?
chris SaschaFast Da irrst du leider 😛 Hab auch Kids. Ich habe damit nicht gemeint, dass man als fertiger Mensch auf die Welt kommt. So, wie du das formulierst, würde ich es aber niemals formulieren. Kinder kommen nicht mit einer Haufen Scheiße auf die Welt, sondern sind (schon kleine wunderbare) Persönlichkeiten und Charaktere, die in Wechselwirkung mit der Umwelt irgendwann (hoffentlich) da landen, wo sie hingehören. Wenn du aber beschissene Eltern hast, die dein Wesen von Grund auf zerstören, dann bist du halt dein Leben lang geschädigt. Aber abgesehen davon braucht es mE auch keine Kinder, um zu wissen, dass wir alle ein Grundgefühl für das Leben und uns selbst haben. Gott (,die Natur oder die Evolution) hat uns nicht als völlig unbeschrieben und unwissend auf die Welt geschickt. SaschaFast Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass diese (innere) Grenzüberschreitung eine bleibende spirituelle Veränderung hervorruft. Das sehe ich auch so. Aber eben nur kontrolliert und ohne Langzeitschäden. Da gibt es halt einen schmalen Grat. LG
Heiners SaschaFast Wir kommen keinesfalls mit (guter) Intuition und Grundgefühlen auf die Welt, sondern mit einem Haufen Scheiße, bei dem hoffentlich gute Eltern helfen, ihn aufzuräumen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Kinder sind von Grund auf rein und gut, ein Baby schreit auch nicht aus Spaß an der Freude oder weil es gar die Eltern manipulieren will….es hat Bedürfnisse. Ein Kind handelt auch niemals gegen dich sondern für sich. Aber Kinder brauchen viel mehr Zuwendung als sie teilweise bekommen. Viel mehr Liebe, liebevolle Führung, echtes Interesse und Geborgenheit als ihnen zugestanden wird. Viel weniger Druck und gekünstelte Autorität. „Kinder haben“ ist mit viel Verantwortung verbunden und man sollte sein eigenes Leben halbwegs auf dem Kasten haben, sonst adaptieren sie die „Scheiße“ die ihnen sprichwörtlich die Eltern in die Wiege gelegt haben, das (kleine) Kind kann aber dafür nichts….
SaschaFast chris SaschaFast Da irrst du leider 😛 Hab auch Kids. Ah, Mist. Natürlich freut mich das für dich. Aber ärgert mich, dass ich der Versuchung erlegen bin, endlich mal diesen Satz sagen zu können.^^ Ich habe damit nicht gemeint, dass man als fertiger Mensch auf die Welt kommt. So, wie du das formulierst, würde ich es aber niemals formulieren. Kinder kommen nicht mit einer Haufen Scheiße auf die Welt, sondern sind (schon kleine wunderbare) Persönlichkeiten und Charaktere, die in Wechselwirkung mit der Umwelt irgendwann (hoffentlich) da landen, wo sie hingehören. Wenn du aber beschissene Eltern hast, die dein Wesen von Grund auf zerstören, dann bist du halt dein Leben lang geschädigt. Ich präzisiere: Ich halte es nicht für sinnvoll, die Psyche eines Babys mit Begriffen wie "Persönlichkeit" oder "Charakter" zu beschreiben. Sie ist, eben aufgrund des Zustands des Gehirns, ein zu undifferenzierter Blob, um Begriffe zu benutzen, die in komplexes Innenleben beschreiben. Das wird der Babypsyche auch nicht gerecht. Beispiel: Meine Tochter hat seit ein paar Tagen "Spaß" am Sitzen auf Dingen. Sie setzt sich auf meinen Medizinball oder Hocker und ... naja ... sitzt. Aber in so einem Hyperachtsammodus, den Buddha persönlich hätte. Aber angesichts der noch unterkomplexen motorischen Muster, der Tatsache, dass sie in ihrem Leben vielleicht ein Dutzend mal überhaupt gesessen hat, und sie einen dem Kind noch innewohnenden überschäumenden Drang zur Selbstentwicklung ist Spaß einfach nicht das korrekte Wort. Ich habe und suche ehrlich gesagt nicht nach einem Wort dafür. Wir können uns nicht vorstellen, was passiert, wenn in der Psyche des kleinen Dings ein totales Gewitter tobt, weil es zum dritten Mal im gesamten Leben (!) von Hunger überrascht wird oder das Baby das erste Mal eine Art Totalgefühl von Aversion hat (Wut, Trauer, Frust, Hunger -- alles auf einmal und für die Psyche ununterscheidbar). Der wesentliche Aspekt ist nicht, dass man alle Details versteht, sondern erstmal mit der totalen Überwältigung anfängt und das zu Ende denkt. Das, was ich als Haufen Scheiße bezeichne, ist dieser undifferenzierte Blob. Oder genauer: Der Anfangszustand der Psyche als undifferenzierter Blob. Ich bezeichne ihn als "Scheiße", weil dieser Zustand absolut schrecklich ist. Damit habe ich mich dagegen gewendet, dass wir Menschen bereits mit guten Intuitionen auf die Welt kommen. Kommen wir de facto nicht, wenn man vom Gehirn ausgeht. Dahinter verbirgt sich eine gewisse pessimistische Grundposition, dass die Erwachsenen mehr negative als positive Effekte auf das Kind ausüben. Gute Erziehung ist der Grad an Fehlervermeidung. Daraus folgt dann die moderne "bedürfnisorientierte" Erziehung, die Betonung auf individuelle Entfaltung usw. Meine Prognose ist, dass diese Grundhaltung ähnlich wie die schwarze Pädagogik von früher (z.B. Baby schreien lassen, damit es lernt, dass die Welt sich nicht nur um es dreht) als eine der vielen Sackgassen gesehen wird. Ich weiß, dass meine Tochter weder eine wunderbare Persönlichkeit hat oder ist, noch ein bösartiges Monstrum ist, dass nur durch Peitschenhiebe im katholischen Kloster auf den rechten Pfad gebracht werden kann. Ich fühle dagegen, dass meine Tochter der schönste Engel auf der Erde ist. Aber ich gehe auch nicht davon aus, dass das, was ich mache, grundlegend verdächtig ist und ich deswegen bloß "den Rahmen für Entfaltung" setze und ansonsten möglichst nur Bedürfnisse meiner Tochter dann befriedige, wenn sie auftreten. Die Folge (schließlich will nicht nur meckern, sondern auch einen Vorschlag machen): Als Vater bin ich sowohl für die Defizitbedürfnisse, als auch für die Wachstumsbedürfnisse meiner Kinder verantwortlich. Je jünger, desto wichtiger sind die Defizitbedürfnisse. Bis meine Kinder überhaupt die Kapazitäten haben, auf das Gefühl eines unbefriedigten Defizitbedürfnisses anders zu reagieren als mit Schrecken, gilt: Zügig, effizient und bedürfniszentriert. Aber, viel schneller als heutzutage üblich, sind die Wachstumsbedürfnisse von Kindern wichtig. (Meine Tochter hat mit einem Monat ihre ersten körperlichen Übungen gemacht, aber auch sprachliche Übungen und hat mit knapp über einem Jahr angefangen Buchstaben zu lernen) Als liebender Vater verdächtige ich mich nicht als "Teil der Gesellschaft, die das Individuum kaputt macht". Diese Form der Selbstverdächtigung würden meine Kinder in sich aufnehmen. Vielmehr bin ich eine wichtige Quelle positiven Einflusses und forme meine Kinder ethisch und charakterlich. Auch wenn es sich für mich so anfühlt, als sei meine Tochter ein schöner Engel, akzeptiere ich, dass in uns Menschen, von Anfang an, Gutes und Schlechtes angelegt ist, weil wir als recht formloses Potenzial auf die Welt kommen. Ich bin beispielsweise quasi ohne Verträglichkeit auf die Welt gekommen (1. Perzentil Verträglichkeit, 16. Perzentil Mitgefühl, 0. Perzentil Höflichkeit -> Big 5 Test). Mein Vater hat mir regelmäßig gesagt, dass ich von Anfang an nicht machen wollte, was er mir gesagt hat, schon als Kleinkind. Wäre ich mein eigener Vater gewesen, wäre es meine Aufgabe herauszufinden, wie ich mit diesen Anlagen einen guten moralischen Kompass entwickeln. Aber es ist eben die gleiche Frage wie bei einem Kind mit extrem hoher Verträglichkeit. Die Liebe zu meinem Kind darf meinen Blick nicht vernebeln, sondern soll Motivation sein, die Realität anzunehmen. (Hier wäre mein wichtigster Kritikpunkt gegen das, was "bedürfnisorientierte Erziehung" und "das Kind sich selbst entfalten lassen" zu verorten) Na ja, jedenfalls habe ich mich dazu hinreißen lassen, eine schlechte (weil schlecht begründete) Annahme zu treffen, dass du keine Kinder hast, weil ich mich von der zu starken Betonung der Fehler von Eltern und Eltern als Gefahr von dem als gut geborenen Kind habe reizen lassen. 🙂 (Ich glaube, aber auch nicht, dass man sein Leben lang geschädigt ist, weil es genügend Menschen gibt, die ihre schlechten Eltern überwunden haben.) Brücke zu Goggins: Ich sehe eine wichtige Verbindung: nämlich einen Pessimismus. Die Kernbotschaft von Goggins Arbeit, ich betrachte ihn als praktischen Philosophen, ist optimistisch: Wir kennen die Grenzen unseres Willens nicht. Das lädt dazu ein, zu erforschen, wie stark unser Wille ist. Aber: chris SaschaFast Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass diese (innere) Grenzüberschreitung eine bleibende spirituelle Veränderung hervorruft. Das sehe ich auch so. Aber eben nur kontrolliert und ohne Langzeitschäden. Da gibt es halt einen schmalen Grat. 95%ige Zustimmung. Ich glaube, dass Goggins ein wahrer Vordenker ist und konsequenterweise viele Fehler gemacht hat. Ich glaube, er hat sich geopfert. Der ist nämlich körperlich in seinen 50ern schon etwas im Arsch (er humpelt die erste Zeit beim Laufen, weil seine Knie kaputt sind). Ich selbst habe mich von ihm inspirieren lassen, aber weil ich eben nicht den Erstentwurf machen musste, hatte ich mehr Kapazität frei, mir über mögliche Probleme und Fehlerquellen zu machen. Deswegen habe ich viele extremere Ausdauereinheiten so gestaltet, dass sie keine exzentrische Last beinhalten, meine körperliche Leistungsfähigkeit durch Atemrestriktion begrenzt und so weiter. Teilweise hatte ich Glück, weil ich meine tatsächliche körperliche Leistungsfähigkeit im anaeroben Bereich durch Keto verringert habe (obwohl ich irgendwann feststellen musste, dass Carbs keinen messbaren Einfluss mehr hatten. Meine These ist, dass ich schlicht über Gluconeogenese ausreichend Glucose zur Verfügung hatte + Fettstoffwechselanpassungen -> vgl. "Superfaser", gab auf Edubily sogar einen Artikel dazu). Auf der anderen Seite finde ich die körperliche Unversehrtheit nicht so wichtig. Goggins Unversehrtheit beeinflusst nicht die Versorgung von Menschen, die von ihm abhängig sind. Wie auch immer er es sieht, ich sehe es als ehrenvoll an, dass er seinen Körper dafür geopfert hat und ich bewundere ihn auch dafür, dass er für seine Erforschung des Willens den Schaden an seinem Körper ignoriert hat. Daher fehlen 5 %. Ich glaube, es gibt Fälle, in denen Langzeitschäden keine Rolle spielen. christian-b @SaschaFast Für ein paar Jahre habe ich den Goggins-Lifestyle gelebt. Ich lebe ihn nicht mehr, weil ich Familie habe. Das ist der einzige Grund. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass diese (innere) Grenzüberschreitung eine bleibende spirituelle Veränderung hervorruft. Man muss sich körperlich nicht schädigen, aber das gegenwärtige Selbst muss sterben, damit Raum für das ein höheres Selbst geschaffen ist. Es stirbt nicht von alleine, sondern man muss es töten. Diese Tot-Wiedergeburt-Erfahrung gibt es in unterschiedlicher Form. Dafür gibt es viele unterschiedliche Ausdrucksformen. Als moderner Mensch hat man keinen Zugang dazu Kannst Du das näher ausführen? Was meinst Du mit "man muss es töten"? Noch genauer darauf einzugehen, erforderte, dass ich "Ego Death" erklärte. 🙂 Das ist etwas zu viel für einen Forumsbeitrag. Ich bin aber ehrlich gesagt nicht so weit in meiner Arbeit, dass ich das Problem säkular genug und meinen Ansprüchen an mich selbst erklären kann. Aber ich in einigen meiner Veröffentlichungen habe ich schon etwas mehr darüber geschrieben.
Xem Heiners Genau das Gegenteil ist der Fall. Kinder sind von Grund auf rein und gut, ein Baby schreit auch nicht aus Spaß an der Freude oder weil es gar die Eltern manipulieren will….es hat Bedürfnisse Ich würde mal behaupten, dass die Wahrheit da in der Mitte liegt. Die meisten halbwegs intelligenten Lebewesen sind in der Lage mehr oder weniger manipulativ zu handeln. Das Babies das nicht unbedingt von anfang an machen kann auch einfach daran liegen, dass wir im Gegensatz zu anderen Säugetieren, ziemlich unterentwickelt auf die Welt kommen und sich einige natürlichen Mechanismen noch ausprägen müssen. Dieses Babies sind rein und die Gesellschaft versaut sie, hat was von die Menschen führen nur wegen der Zivilisation bzw wegen Waffen Krieg und haben früher friedlich zusammen gelebt. Ein Wunsch, dass der Mensch mal edel, rein und friedfertig war, um nicht akzeptieren zu müssen, dass wir Menschen Teil der Natur und der Evolution sind. Und diese ist nun mal letztenendes brutal und gewaltsam und es gibt Waffen, weil selbst Gewalt anzuwenden, eine wichtige Lebensstrategie des Menschen in seiner Entwicklung war. Genauso wie Chimpansen Krieg führen. Egal ob man jetzt Fleisch isst oder vegan lebt, es geht immer um fressen und gefressen werden. Wir im Westen und vor allem im ungefährlichen Deutschland haben nur das Glück, dass die meisten eines natürlichen Todes sterben, bevor sie wieder in den Kreislauf des Lebens eingehen. Und egal ob man in einer kompetitiven Gesellschaft lebt oder in einer utopischen in der alle nur das beste für den anderen wollen, es gilt immer survival of the fittest. Die westliche Zivilisation begünstigt jetzt vielleicht andere Charaktermerkmale, als die von Naturvölkern oder unsere Gesellschaft vor 100 Jahren. Aber letzten Endes gibt es Menschen die super in der Gesellschaft klar kommen und welche die sich schwer tun, weil ihre Charaktermerkmale nur noch in eine Niesche passen. Wenn überhaupt. Und halt welche dazwischen. Und Manipulation ist nun mal eine Überlebensstratgie die überall funktioniert. Von daher wäre es ein ziemliches Wunder, wenn uns die Evolution nicht einen Schalter dafür verpasst hat. Natürlich darf man die Sozialisierung nicht außer acht lassen. Letztenendes entscheidet das Umfeld, welche Schalter aktiviert werden und welche nicht. Genauso wie eine Prädisposition für bestimmte Krankheiten nicht automatisch bedeuten, dass wir sie bekommen. Man sollte sich aber fragen, dass wenn man davon ausgeht, dass Babies rein und gut sind, woher kommt dann das böse und schlechte in unserer menschlichen Natur. Immerhin haben wir Menschen ja die Zivilisation geschaffen und nicht umgekehrt.
Heiners Xem Man sollte sich aber fragen, dass wenn man davon ausgeht, dass Babies rein und gut sind, woher kommt dann das böse und schlechte in unserer menschlichen Natur. Immerhin haben wir Menschen ja die Zivilisation geschaffen und nicht umgekehrt. Von einem Baby zu einem zivilisations schaffenden Erwachsenen gab es einfach eine mega Entwicklung im Gehirn. Diese Frage beschäftigt wohl seit je her Therapeuten, Pädagogen und Philosophen….ich, für meinen Teil denke einfach, dass vor allem Kleinkinder niemals die Intension haben uns zu provozieren oder zu ärgern. Sie können sich bei Stress zb noch nicht regulieren, dies kann dann zu großem Unverständnis bei uns Erwachsenen führen, zusätzlich können sie keinen Perspektivenwechsel durchführen („oh mein Kind haut und beißt immer“) und haben keine Empathie…das ist für den „gesellschaftlichen Erwachsenen“ einfach sehr viel anders^^ Aggression und Wut sind ja erstmal berechtigte Gefühl, welche zugelassen werden dürfen und nicht als böse deklariert werden sollten. „Du machst Kinder böse, in dem du sie für böse erklärst“ es sind Gefühle die schnell zu einem Hilferuf werden und dann ist es an der Aufgabe der Eltern diesen zu erkennen, zu verstehen und in die Welt des Kindes abzutauchen und ihm heraus helfen. Und ich denke hier passieren dann einfach viele Fehler, die halt jedes Individuum anders verkraftet und verarbeitet, daher gibt es auch kein Patent Rezept…aber einem Kind zu vermitteln es ist in Ordnung einfach weil es ist, ist glaube ich schon mal ein guter Anfang. Ich wollte den Thread hier aber jetzt nicht so off Topic führen, ich wollte das nur nicht unkommentiert lassen, sorry ☺️
christian-b @SaschaFast Für ein paar Jahre habe ich den Goggins-Lifestyle gelebt. Ich lebe ihn nicht mehr, weil ich Familie habe. Das ist der einzige Grund. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass diese (innere) Grenzüberschreitung eine bleibende spirituelle Veränderung hervorruft. Man muss sich körperlich nicht schädigen, aber das gegenwärtige Selbst muss sterben, damit Raum für das ein höheres Selbst geschaffen ist. Es stirbt nicht von alleine, sondern man muss es töten. Diese Tot-Wiedergeburt-Erfahrung gibt es in unterschiedlicher Form. Dafür gibt es viele unterschiedliche Ausdrucksformen. Als moderner Mensch hat man keinen Zugang dazu > Kannst Du das näher ausführen? Was meinst Du mit "man muss es töten"?
chris geraldxx Hier muss man aber vorsichtig sein, nicht Ursache und Wirkung zu vertauschen. Wenn du scheiß Menschen um dich herum hast, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du selbst einfach beschissen bist. (Überspitzt jetzt, natürlich.) Wir ziehen ja schon immer das an, was wir selbst sind. Heißt ja nicht umsonst, "wie innen, so außen". Heiners Was viele halt nicht verstehen: Die Kindesentwicklung läuft nach Entwicklungsprogrammen. Und die treffen halt auf den Wesenskern dieses kleinen Menschen. In Wechselwirkung mit den Eltern bzw. dem Erziehungsstil, und im Verlauf dann natürlich "Umwelt", entsteht mehr und mehr (gereifte) Persönlichkeit. Kinder sind aufgrund noch nicht ausgereifter Großhirnrindenstrukturen einfach viel, viel affektlabiler als Erwachsene. Wenn Erwachsene daher versuchen, Kinder zu "steuern", wie sich selbst oder andere Erwachsene steuern würden, kann das nur in die Hosen gehen und zur Verzweiflung führen. Aber ich denke, den Faden hier haben wir jetzt genug mit Pädagogik verwässert. Meine Intention war das jedenfalls nicht 😃
Xem Heiners Wenn du es so schreibst, stimme ich dem Ganzen zu. Mit der Anmerkung, dass der Beitrag nicht der Aussage, dass Babies ihre Eltern auch manipulieren könnten, widerspricht. Ist halt eine Manipulation zur Befriedigung der Grundbedürfnisse und keine aus narzisstischen/psychopatischem/... Verhalten hervorgerufene.
geraldxx Kinder (und auch Erwachsene) sind das Produkt ihres Umfelds. Es heisst ja nicht umsonst, dass man so wird wie die 5 Menschen, mit denen man am meisten umgeben ist. Deshalb meide ich toxische (und auch kranke) Menschen wo es nur geht, da sowas durchaus ansteckend ist. Ein großes Problem unserer Zivilisation ist die Umwelt um einen herum. Schland ist überbevölkert und voll von toxischen Menschen. Das fängt beim Geruch an, manche Menschen stinken einfach (warum auch immer, das ist erstmal egal) und aus Intuition hält man sich automatisch fern. Andere sind psychisch auffällig. Die Gründe sind mir persönlich erst einmal egal. Auch die Arbeitswelt ist ein Problem, wo man sich mit toxischen Menschen abgeben muss. In der Schule werden viele Kinder sowieso geschädigt durch verhaltensauffällige Mitschüler und Lehrer, welche bestimmte Schüler bevorzugen. Man könnte das Thema noch viel weiter ausführen. Deshalb finde ich es so wichtig sich selbst eine passende Umwelt zu suchen wo man sich gut fühlt. Als Kind ist das leider unmöglich. Ein gutes Beispiel sind z.b. negative und lästernde Kollegen, ob man will oder nicht nimmt man früher oder später auch solche Haltungen ein.