sven Die Ultimative LSD Infoseite (Anleitung, Risiken, Nutzen) Die Bewusstseinsveränderung von LSD lässt sich schwer nachempfinden, wenn du sie selbst noch nicht erlebt hast. Wie würdest du jemandem einen Orgasmus erklären, der noch nie selbst einen hatte? Bei Alkohol oder Heroin bewegst du dich weg von dir selbst, du betäubst deine Sinne. LSD hingegen zieht dich in dich hinein. Es fühlt sich so an, als ob all deine Sinne verstärkt werden, die positiven sowie die negativen. Du wirst eine unberührtere Wahrnehmung deines Umfelds bekommen, fast wie ein Kind. Als Kind nimmst du die Realität so auf wie sie ist, dein Gehirn filtert Unwichtiges nicht raus. Dann im Laufe deines Lebens entwickelst du deine Erwartungen und Konventionen vom Leben, die aus deinen Erfahrungen entstanden sind. Mit diesen trifft dein Gehirn dann Annahmen über deine Wahrnehmung und spart so viel Zeit und Energie um den Alltag zu meistern, z.B. wenn du versucht herauszufinden, was das für grüne Punkt in deinem Sichtfeld sind (die Blätter eines Baums). LSD entfernt diese Annahmen. Ohne sie bist du wieder auf das angewiesen was du fühlst und denkst. Alles ist intensiviert, neue Reize überraschen dich, deine Neugier ist riesig und du nimmst die Welt ohne Filter war, so wie sie wirklich ist. `Dosierungen ` https://www.setandsetting.de/lsd/ Microdosing Anleitungen: https://www.setandsetting.de/was-ist-microdosing/ BTW: Der Podcast ist wirklich super, sehr kurzweilig (und humorvoll) und informativ.
markus Wer das genauer verstehen möchte sollte sich mit der Funktion des sog. Default Mode Networks = DMN auseinandersetzen. Ganz grob und vorläufig (Forschungsthema ist dieses erst in den letzten <10 Jahren): Das DMN wird genau dann aktiv wenn keine gezielte Denkaktivität angestrebt wird. Also der Ruhezustand des Gehirns. Hier sind einige Hirnareale vernetzt die dann und genau dann "miteinander reden". Besonders ausgeprägt ist die Aktivität des DMN bei Rumination, also Gedankenkreisen, was wiederum ganz speziell assoziiert ist mit Ängsten, Depressionen, Zwangshandlungen, AD(H)S und PTSD. Das DMN ist sowas wie das Bild, das man sich über sich selbst macht, also das eigene Ego. Innerhalb seiner eigenen Vorstellung. Psychodelika lösen jetzt aber während ihrer Wirkungsdauer genau diese Verbindungen zwischen diesen Arealen innerhalb des DMN und gleichzeitig erhöhen diese auch BDNF (1), neue Synapsen können jetzt also besonders leicht entstehen. Jetzt können diese Verknüpfungen des DMN wieder neu gesetzt werden, innerhalb des Set und Settings. Bei besonders hohen Dosen werden diese Verknüpfungen für den Moment praktisch komplett ausgesetzt, man spricht daher vom sogenannten "Ego death". Ein von vielen gewünschter Nebeneffekt besteht darin, dass jetzt auch Hirnareale miteinander reden, die nie dafür vorgesehen waren, also das Sehzentrum etwa spricht mit dem Auditativen oder Olfaktorischen Zentrum, also man "sieht Töne" oder "schmeckt Farben". Für viele ist das ja der Haupteffekt wegen denen sie Psychodelika einnehmen. Therapeutisch besonders bedeutsam ist aber das DMN und das Bild, das man durch dieses von sich selber hat- und je älter man ist um so schwerer kann man dieses wieder neu setzen, also reprogrammieren.. Kleinkinder haben noch kein ausgeprägtes DMN-Netz, dieses entsteht erst im Laufe von deren Entwicklung. User von Psychodelika berichten übereinstimmend, dass sie sich in einigen Aspekten kurzzeitig wieder wie kleine Kinder vorkommen- man ist ist aufmerksamer gegenüber vielen Aspekten insbesondere in der Natur, freut sich über Kleinigkeiten, die man im Alltag nicht mehr bemerkt hatte. Für Kleinkinder erscheint die Welt noch voller Wunder und Magie, Ehrfurcht und Neugier sind ebenfalls viel häufigere Reaktionen. Dies hat auch etwas mit noch nicht fertigen Reizfiltern aber eben auch mit dem unterentwickelten DMN zu tun. Belastende Situationen wie etwa Missbrauch, Bullying, soziale Depravation etc. können diese Filter und DMN-Entwicklung aber in eine ungünstige Richtung entwickeln lassen und sich somit manifestieren. Mit Folgen wie Depressionen, PTSD, Zwangshandlungen usw. Und genau diese Verknüpfungen kann man jetzt somit im "Alter" erstaunlich leicht auflösen- leicht jedenfalls verglichen mit bisherigen Therapien. Soweit mein vorläufiges Bild vom DMN und von Psychodelika. Ein Herr Strunz würde jetzt wohl sagen: "Wie die Hunna schon wussten: Energy flows where attention goes..." (1) https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acsptsci.0c00099
zopiclon sven PS: @zopiclon meiner Meinung / Erfahrung passt das Thema extrem gut in dieses Forum und den Sorgen/Ambitionen der User hier ;-) OK - Ihr habt mich überzeugt: markus sein Beitrag war insbesondere erhellend cleo : danke
cleo @ sven Mich würde interessieren, ob bzw. wie man das "Runterkommen" erlebt, also den Zeitraum, wo die Wirkung nachlässt bzw. wieder auf Null kommt. Da die Dinger hier auf jeder Kuhweise rumstehen, hatte ich zwei oder drei Begegnungen mit Pilzen in meiner Jugend. Eben dieses Runterkommen war eines der ätzendsten Erlebnisse, die ich jemals hatte.
Afri cleo Da die Dinger hier auf jeder Kuhweise rumstehen, hatte ich zwei oder drei Begegnungen mit Pilzen in meiner Jugend. Eben dieses Runterkommen war eines der ätzendsten Erlebnisse, die ich jemals hatte. Hi, hört sich für mich nach zu hoch dosiert an, Erfahrung aus meiner Jugend: Pilze mit Psilocybin, also z.B. den spitzkegeligen Kahlkopf, vorsichtig dosieren und Geduld, und nicht nach 30 Minuten erneut nachlegen falls keine subjektive Wirkung eintritt, die kommt erst nach einer Stunde (+/- - je nach Mageninhalt etc). Der Gehalt von Psilocybin kann auch ziemlich schwanken und man nimmt die Wirkung ggf. Anfangs gar nicht als solche erst mal wahr. Wie äußerte sich denn das "Runterkommen" bei dir? "Vorteil" von Psilocybin vs. LSD ist aus meiner Sicht, dass es deutlich kürzer wirkt (ca. 6h vs. 12h), ich weiß nicht, ob ich gleich 12h wollte beim Einstieg in Psychedelika. Wobei ich keine Erfahrung mit LSD habe, aber mir war das auch nicht geheuer, was die Dosierung anging (Tropfen auf Löschblatt/Pappe, machte zumindest damals kein Pharmakonzern mit validierten Produktionsmaschinen). Insofern empfand ich damals – trotz der natürlichen Schwankungen – Psilocybin als deutlich sicherer. Set und Setting etc. selbstverständlich vorausgesetzt.
sven Verstehe was Du meinst. Jedenfalls geht es einem nicht schlechter als davor. Im Jugend und Party Kontext, kann der „abturn“ schon vorkommen. Eben weil die Party und die Erlebnisse dann auch in wahrsten Sinne des Wortes vorbei ist. Ähnlich wie am letzten Urlaubstag. Ist halt ein Mindset Ding und ob man sich eher freut und die Gefühle in den Alltag versucht mitzunehmen. In der Regel berichten daher auch die meisten, dass die Afterglow Phase und die Tage darauf fast noch besser sind. Es werden jedenfalls keine Neurotransmitter verbrannt wie bei anderen „Substanzen“. BTW: Hochdosen Pilze sind aber schon noch eher auch körperlich „anstrengend“
cleo sven Verstehe was Du meinst. Jedenfalls geht es einem nicht schlechter als davor. Im Jugend und Party Kontext, kann der „abturn“ schon vorkommen Ich war nie ein Partypeople. ;-) Ich bin gern in den Wald gegangen und hab mir da die Pflanzen und die Vögel angeguckt. :-) @Afri Ja, die Dosierung war mit Pilzen so eine Art Lotterie. Wobei ich da sehr brav war und mich auf einmalig und ein Dutzend beschränkt habe. Zum Runterkommen habe ich mich zu Hause ins Bett gelegt. Das Gefühl war einfach unangenehm, dumpf, leer - so in die Richtung. Nichts wildes, aber auch nichts, was ich hätte unbedingt wiederholen müssen. Das gleiche gilt auch für die positive Wirkung - einen echten Mehrwert habe ich damals natürlich nicht erfahren. Kleine Anekdote: Einmal habe ich spontan den Sinn des Lebens erkannt und mir das sogar aufgeschrieben. Leider konnte ich im normalen Zustand nicht mehr nachvollziehen, was ich wohl damit gemeint haben könnte. Leider habe ich den Zettel weggeschmissen - wäre bestimmt amüsant, das heute, 30 Jahre später, nochmal zu lesen.
sven LSD Acutely Impairs Fear Recognition and Enhances Emotional Empathy and Sociality LSD that was administered only a few times decreased anxiety and increased quality of life over a period of 12 months in patients with anxiety associated with terminal illness (Gasser et al, 2015). The acute LSD experiences were hypothesized to lead to a restructuring of the person's emotional trust and situational understanding (Gasser et al, 2015). LSD produced feelings of happiness, trust, closeness to others, enhanced explicit and implicit emotional empathy on the MET, and impaired the recognition of sad and fearful faces on the FERT. LSD enhanced the participants’ desire to be with other people and increased their prosocial behavior on the SVO test. https://www.nature.com/articles/npp201682
Afri Stellt sich auch die Frage, ob man wirklich über kontrolliertes Microdosing hinausgehen will. Interessanter Erfahrungsbericht. https://www.zeit.de/campus/2016-11/bad-trips-drogen-erfahrungen-lsd-ketamin-cannabis/komplettansicht
sven Danke Afri für diese Berichte. Das macht nochmal deutlich wie wichtig ein gutes Set & Setting sind. Der erste User berichtet selbst, dass er alles falsch gemacht…unbekannte Räumlichkeiten, Party, Mischkonsum…
markus Psychodelika erhöhen die Neubildung von Neuronen(!) und Synapsen u.a. durch....tata....!....mTOR Atrophy of neurons in the prefrontal cortex (PFC) plays a key role in the pathophysiology of depression and related disorders. The ability to promote both structural and functional plasticity in the PFC has been hypothesized to underlie the fast-acting antidepressant properties of the dissociative anesthetic ketamine. Here, we report that, like ketamine, serotonergic psychedelics are capable of robustly increasing neuritogenesis and/or spinogenesis both in vitro and in vivo. These changes in neuronal structure are accompanied by increased synapse number and function, as measured by fluorescence microscopy and electrophysiology. The structural changes induced by psychedelics appear to result from stimulation of the TrkB, mTOR, and 5-HT2A signaling pathways and could possibly explain the clinical effectiveness of these compounds. Our results underscore the therapeutic potential of psychedelics and, importantly, identify several lead scaffolds for medicinal chemistry efforts focused on developing plasticity-promoting compounds as safe, effective, and fast-acting treatments for depression and related disorders. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6082376/ Damit sollte dem geneigten Lesen klar sein wieso u.a. auch Kraftsport bei Depressionen u.ä. hilfreich ist. Es müssen also nicht immer gleich Psychodelika sein 😆 Serotinerge Stoffwechselpfade spielen hier eventuell auch mit. Also Tryptophan, 5-HTP, Zink, B6, Magnesium als Ausgangsstoffe mit beachten und O3 sowie Cholin nicht vergessen.
sven @markus Evtl. stehe ich auch auf dem Schlauch. LSD ist ein Serotonin-ANTAgonist (und fällt damit eher nicht in das gewünschte 5HTP und Tryptophan Wirkspektrum) in dem es u.a. die Serotonin Rezeptoren "besetzt"? Je nachdem welche Studien/Meinungen man sich ansieht, ist das einer der Gründe für die positiven Wirkungen.
markus sven i sven Ich denke, da verwechselst du etwas? Phenylethylamine wirken am 5HTA-2 Rezeptor (ok, ist nur einer von mehreren Typen wo Serotonin andockt) als Agonisten In contrast to the aforementioned drugs's potent, selective, and most importantly, full agonism (meaning the drug can fully activate the receptor to 100% of its activation potential, and does so even with minuscule amounts due to high potency, LSD, like the other "safe" psychedelics which are almost impossible to overdose fatally on, is a partial agonist, and this means it has a limit of how much it can activate the receptor, a limit which is basically impossible to exceed even with exponentially larger amounts of the drug. These partial agonists have proven relatively safe after having seen widespread abuse by drug users for many decades https://en.wikipedia.org/wiki/Serotonin_receptor_agonist#5-HT2_receptor_agonists
sven -> es dockt an den Rezeptoren an. Damit kann „frei“ umherschwirrendes Serotonin (durch 5htp oder Tryp) WENIGER „wirken“. Vereinfacht: Serotonin Receptor Agonist aber Serotonin antagonist. markus Bin ich da auf Holzpfad? Was meinst Du dazu? Danke
markus Der Rezeptor ist doch kein passiver "Sammler": Serotonin wirkt geradeals endogener Ligand für diesen Rezeptor und aktiviert dann die Kaskade (Proteinkinase-C und Calcium-Ausstoß) und vermittelt gerade so die Wirkung? Ebenso wie andere Tryptamine auch. @chris kannst du bitte was dazu sagen?
Shman Frontal LSD ist ein Serotonin Antagonist. Ich lese den Thread ja seit Anbeginn, und lache immer herzlichst dabei 🙂 wenn die Medizin bahnbrechende, und praktisch nebenwirkungsfreie, Methoden entdeckt um Depressionen zu bekämpfen, indem sie Serotonin blocken. Herrlich. Und um ein wenig abzudriften: Die Wahrheit kommt ans Licht, so oder so. Nieder mit Serotonin. Nieder mit der Hilflosigkeit.
sven Evtl. ist die Wahrheit ja irgendwo dazwischen? Psilocybin hat als neuroaktive Substanz partiell agonistische Wirkungen am Serotonin-Rezeptor 5-HT2A. Von Partialagonisten spricht der Pharmakologe, wenn ein Wirkstoff agonistische jedoch nur submaximale Effekte am Rezeptor auslöst. Der partielle Agonist hat folglich nicht die volle intrinsische Aktivität wie ein reiner Agonist und nimmt eine Zwischenstellung zwischen Agonist und Antagonist ein. Pharmakologisch ist die stimmungsaufhellende Wirkungsweise von Psilocybin daher interessant. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2016/05/20/magic-mushrooms-bei-depressionen
Shman Frontal Das sind kleine, schrittweise, Eingeständnisse. Man darf sich nichts vormachen, da steckt eine Milliardenindustrie dahinter, die werden nen Teufel tun, geschweige von Heute auf Morgen das genaue Gegenteil publizieren.
[gelöscht] @cleo Der Sinn liegt darin, den Zettel zu suchen. Nicht darin, ihn zu finden :-) Dabei sollte man sich möglichst nicht verzetteln.
sven [gelöscht] und @cleo Habe dazu was ganz passendes gelesen: "Psychedelika helfen die richtigen Fragen zu stellen aber eben nicht unbedingt dabei diese zu beantworten. Die Aufarbeitung passiert dann im Nachgang (nüchtern) und kann bei tiefgründigen Themen auch Wochen und Monaten dauern "
CivicHark sven Hallo Sven, ich muss diesen Thread mal „missbrauchen“. Ich bin hier schon Leser seit 2014 und du hast so ziemlich alle symptome wie bei mir und fast alles ausprobiert was interessant ist. Von LC zu Peat zu NDT, Progesteron, DHEA etc. Was hat dir nach den Jahren an Experimenten am besten geholfen? Gerne auch hier in meinem Thread antworten. Danke dir https://forum.edubily.de/public/d/4167-hashimoto-nns-gynakomastie-depressionen-panikattacken-angste-brainfog