Vaineli Eichelhäher Wow! Wirklich beeindruckend. Klingt nach einer sehr sensiblen Umstellung, ganz nach Bedarf und am positiven Körpersignal entlanggehangelt. Hut ab und danke für diesen Einblick!
matze6916 Ich kenne tatsächlich wenig Veganer. Was ich aber aus Beobachtung aus dem näheren und auch weiter entfernen Umfeld immer wieder gesehen habe: Offensichtliche die-hard Veganer hatten nur Probleme - körperlich schwach und eher verstimmt/depressiv. Zufälligerweise waren das auch nur junge Männer im Alter von ca. 20-30.
Laica Die Veganer die ich kenne sind alle ziemlich fit, schlank und selten krank. Ebenso wie die Vegetarier in meinem Umfeld. Auch im höheren Alter. Ich bin seitdem ich mehr Fleisch esse deutlich mehr krank. Ansonsten habe ich keine Unterschiede zu einer pflanzlichen Ernährung festgestellt.
zopiclon Laica Ich bin seitdem ich mehr Fleisch esse deutlich mehr krank. lässt du dafür etwas anderes weg?
Laica zopiclon nein bzw ja ich esse deutlich weniger Getreide. Heißt statt Gemüse mit Nudeln esse ich jetzt Hühnchen mit Gemüse
Laica Für mich persönlich hat sich durch den Wechsel auf Fleisch (vorher vegetarisch) nichts körperliches oder mentales verändert. Trotzdem denke ich dass mein Körper davon profitiert. Dass ich jetzt öfter krank bin kann andere Ursachen haben... Und ich kenne einfach mehr Veganer und Vegetarier, die grundsätzlich eine gesündere Lebensweise (als 'Normalos) haben und somit können sie nicht mit den typischen Fleischessern verglichen werden
Vaineli Laica Darf ich dich fragen, wie lange du vegetarisch gelebt hast, und was dein Motiv für eine Veränderung war? Inwiefern spürst du subjektiv ein Profitieren deines Körpers?
Laica Vaineli komplett vegetarisch habe ich nie gelebt. Ich habe 4 Jahre ausschließlich geschossenes Wild gegessen - allerdings nur max 2 bis 3 mal im Jahr. Dann ca 8 Jahre überwiegend vegetarisch - heißt selbst so gut wie nie Fleisch gekauft aber wenn ich zb wo eingeladen war, habe ich es auch gegessen. Jetzt seit ca 6 Monaten kaufe und esse ich vermehrt Fleisch. Achte auf Qualität. Ich persönlich merke den Unterschied dass ich besser satt bin bzw es mich irgendwie zufriedener macht mein Gemüse mit warmen Fleisch zu kombinieren als jetzt Tofu oder so. Und seitdem ich hier bei edubily lese, checke ich erst was noch so zusätzlich in Fleisch Ersatz Produkten drin ist(allerdings habe ich die auch super selten gegessen). Ich esse grundsätzlich deutlich weniger Gluten womit es mir echt besser geht - Fleisch kompensiert da etwas diesen 'Entzug'. Gerade fällt es mir super leicht mein Gewicht zu halten obwohl ich zb nicht auf kcl achte und durchaus auch mal süßes esse weil mich das was ich esse einfach besser sättigt.
Vaineli Total interessant! Danke, Laica! Du meinst so eine umfassende, gute, warme Sättigung, die zum 'richtigen Zeitpunkt' Eintritt, oder? So eine Art Gesamtfeedback. Klingt total gut.
stolna voda Vaineli ...wer von Euch hat sich pflanzlich ernährt pflanzliches aushungern taufe ich es, pflanzlich ernährt - da treibt es mir ganz unverhofft die mundwinkel 'gen schwerkraft... gute 2,5 jahre musste ich meine zunge aus neugier im grünen baden. anfänglich von einer nach retrospektiver betrachtung alter fotos sd-unterfunktion kommend, positiv angetan von dem gefühlt mehr an energie und der erhöten mentalen schaltgeschwindigkeit sowie remission der akne. habe einige kilos an hart erarbeiteter muskelmasse verloren. gesichtsfarbe wurde ein "kräftiges" gelbgrau, gepaart mit unfreiwilligem zölibat, dennoch ausserordentlich guter durchwässerung der unteren stockwerke, war ich am leistungsgedanken orientiert, an der frage der "energie". haut begann bei kälte an den knöcheln aufzureissen, dennoch kein problem die kälte zu tolerieren (sd+). der nachlassende dampf beim vögeln, sowie das durchsichtige sperma, gab mir zu denken. drei stunden nach einem besuch im steakhaus, war mir klar, was zink und eisenmangel bedeutet. die anfänglich erlebte geistige schnelligkeit, kippte immer mehr ins unruhige. nach dem blutigen steak wurde ich mit einer mentalen gesetztheit und ruhe belohnt. die gefühlt halbstündig andauernde genitaltrombose war schmerzhaft gut. fazit - gute durchblutung, muskeln adieu, alarm im darm und autobahn im kopf. jeder bringt individuell andere voraussetzungen mit, die dem einen früher oder später probleme machen. gefühlt ging mir vieles sofort unter die haut. nach erneutem fleischkonsum, war da wieder sowas wie eine erdige, in sich ruhende kraft spürbar, ein puffer, eine gefühlt gesunde barriere/abgrenzung zu externen reizen. analog dazu ein hochtouriger 4 zylinder, 600ccm bei 14.000u/m im roten bereich (vegan) / ein tiefes drehmomentlastiges donnern mit viel druck und vibration 2 zylinder, 1200ccm bei 2.000u/m nachvollziehen kann ich, dass es einen zugänglicher machen kann für ein spirituelles leben in abgeschiedenheit, es leichter ist sich über "niedere" triebe hinwegzusetzen bzw einen erst gar nicht so etwas wie libido in den sinn kommt. wundert mich daher kaum, dass in klostern und geistlich- orientierten gemeinschaften sich eine eher pflanzliche kost etabliert hat. da ich schon öfter gelesen habe, dass viele sich mit einer zu gesunden ernährung "alles" richtig machen wollen und sich selbst das leben unnötig schwer machen - zwei royal mit käse runtergespühlt mit einem shake +caffe latte und einer zigarette danach, ist wie entspannt nach dem sauna aufguss in der therme sich auf die liege im ruheraum zu legen. bevor nun aufzeiger kommentare kommen - ja, ist alles zeug des todes - aber kontext / alle paar monate!
chris stolna voda Großes Kino ;-) Finde den Punkt mit dem Überdrehten auch ganz gut. Ich glaube, wenn der Körper ne Zeit lang nicht das (aus Tieren) bekommt, was er unbedingt braucht, wird er wörtlich nervös und unruhig. Habe ich auch schon paar mal erlebt und höre ich immer bei Leuten, die aus religiösen Gründen "Fasten", was ja Verzicht auf Fleisch usw. bedeutet. Ich denke, das ist ganz einfach ne Art Stress-Antwort, weil man den Körper in einen Mangel zwingt, den er zu kompensieren versucht. wolf08 Ich denke, mit "vegetarisch plus" wirst du dauerhaft auch wieder scheitern. Meine Genetik ist ja bekanntermaßen auch ein bisschen verkorkst. Ich glaube aber, dass das auf viele Europäer zutrifft, die ein Mischwesen aus Jäger und Sammler, Pastoralisten und Ackerbauer sind. Das schlägt sich auch in der Genetik nieder. Wir können alles ein bisschen aber nix richtig gut. Und je nach Ansammlung der ganzen Polymorphismen kann der eine halt mehr von X vertragen als der andere. Ich würde nach all den Jahren, wo ich mich damit befasse, schlussfolgern: Die meisten Europäer fahren ganz gut mit einem moderaten Schema mit mäßigem Anteil an rotem Fleisch. Wer in die "Vegan- oder Karnivor"-Falle tappt, wird sich früher oder später nicht mehr gut fühlen. Auch vegetarisch plus ist schon grenzwertig, weil Fisch nicht das liefern kann, was moderate Mengen rotes Fleisch können (Carnitin, Hämeisen, komplexiertes Zink usw.). Ich würde meine Ernährung auch einfach gar nicht mehr irgendwie speziell benennen. Alleine das ist ja schon ein Fehler. "Okay, wenn ich mich vegetarisch ernähre, kann ich ja wieder 2 kilo Magerquark essen und drei Eier und Weizennudeln". Dann merkt man, dass es nicht klappt und schwenkt wieder um auf Salat und Rind, was auch wieder nicht klappt. Dann wird's am Ende des Tages wieder Ray Peat mit viel Obst, Eiscreme, Kaffee und Garnelen... Man sollte einfach das essen, was einem schmeckt, was einem guttut und was einen stabil hält. Das ist nicht so schwierig.
Vaineli ....hmmmpfff...ich lach mich scheiße! Lieber Stolna Voda, du schreibst phänomenal! Und dazu noch ein paar Details, die mich sehr interessieren: neben den physischen Gegebenheiten eben genau dieses ruhige, aus der Kraft kommende Gefühl, das auf ein 'Fundament' ruht. Ich kenne die 'Sucht', alles Schwere, irdische verlassen zu wollen. Die leichte, hohe Energie. Die Geistesklarheit. Der spirituelle Zugang....aaaah! Eine Wohltat...die...kippt...und kippt...mehr und mehr in dieses Hektische, Flatterige, das hast du genau auf den Punkt gebracht! Yes! DANKE! Chapeau! So gut formuliert! Habe mich in deinen Worten total wiedergefunden und erkenne beschämt meine Tendenz zur Dissoziation, die ich über den Weg der Ernährung auslebe/-gelebt habe. Wer kennt das auch? Hat noch jmd eine Erfahrung in diese Richtung gemacht?
Hibiskus Vaineli Eine Wohltat...die...kippt...und kippt...mehr und mehr in dieses Hektische, Flatterige, das hast du genau auf den Punkt gebracht! Ich kenne das auch! Wollte es schon ein paar Mal in meinem Thread beschreiben, habe mich bisher aber irgendwie nicht getraut.
wolf08 Ich war 1 Jahr vegetarisch, dann 5 Jahre komplett vegan, jetzt gute 3 Jahre Mischköstler und nun seit paar Wochen wieder vegetarisch plus Fisch. Ich muss mir für einen ausgiebigen Post Mal endlich die Zeit nehmen weil ich da einiges zu teilen hab aber ganz kurz gesagt hat beides seine Vor und Nachteile und es kommt sicher auch stark auf die Genetik an und wie gut man eine Ernährung wenn sie restriktiv ist, plant und umsetzt. Supplements und das nötige Know How machen schon viel möglich in der heutigen Zeit.
Hibiskus chris Meine Genetik ist ja bekanntermaßen auch ein bisschen verkorkst. Ich glaube aber, dass das auf viele Europäer zutrifft, die ein Mischwesen aus Jäger und Sammler, Pastoralisten und Ackerbauer sind. Das schlägt sich auch in der Genetik nieder. Wir können alles ein bisschen aber nix richtig gut. Und je nach Ansammlung der ganzen Polymorphismen kann der eine halt mehr von X vertragen als der andere. Bei mir fühlt sich passend zu einem „europäischem Mischwesen“ eigentlich tatsächlich eine Mahlzeit am zufriedenstellendsten an, wenn sie „von allem ein bisschen enthält“. (Sofern ich das richtig wahrnehme bzw. diese Wahrnehmung richtig interpretiere...) Also sowohl pflanzlich als auch tierisch. Sowohl Eiweiß als auch Kohlenhydrate als auch Fett. Sowohl Obst als auch Gemüse als auch Fleisch/Fisch/Eier/Milchprodukt als auch irgendeine Stärkequelle als auch gff. irgendeine Fettquelle (Nüsse, Fettfrüchte, etwas Öl, ...).
wolf08 Ja aber das was fehlen könnte kann man ja auch easy supplementieren oder nicht? Sogar ihr bietet ja viele Supplements an obwohl ihr für eine Mischkost seid wo ja die wenigsten Supps notwendig sein müssten 😉 Und was du nicht vergessen darfst sind die ethischen Beweggründe. Da weiß man zwar dass es vielleicht nicht ganz ideal ist aber mental zu denken man tut was gutes hilft dann auch irgendwie. Schwieriges Thema, mein ausführlicher Post folgt zu dem Thema noch .
chris wolf08 Die Erfahrung zeigt einfach, dass es unmöglich ist, die Wirkung von Fleisch bzw. das Bedürfnis des Körpers nach einer bestimmten Menge an Tierprodukten durch Ergänzungsmittel zu ersetzen. Im Übrigen sehe ich das auch im umgekehrten Fall: Auch Pflanzen enthalten Dinge, die der Körper (eigentlich) braucht, aber die man nicht einfach so ergänzen kann. Ich meine, wer kann schon Tausende Stoffe aus dem Essen isolieren? Das ganze Thema auf irgendwelche bekannten Nährstoffe runterzubrechen ist jedenfalls im Kontext der Ergänzung nicht möglich. Wir nehmen Supps, um die Effekte von ihnen zu bekommen, die in der Literatur beschrieben sind und dem Körper eine Basisversorgung zu geben. Das heißt aber nicht, dass man essen kann was man will und die vermuteten Lücken dann mit einem Multi oder Carnitin zu schließen..
Vaineli wolf08 Oh wow! Vielen Dank für diesen nährenden Austausch! Ich freue mich auf weitere Einblicke und deine Erfahrungen! Großartig!
Vaineli chris Das ist die Lehre, die ich nach 4 Jahren wohl ziehen muss: ich hatte sehr technisch gedacht. Ich habe sehr gut recherchiert und tierische Proteine durch pflanzliche in der rechnerisch richtigen Kombination ersetzt. Dazu gab es NEMs. Langsam wird immer offensichtlicher, dass alles sein größeres Geheimnis birgt und eben als Gesamtkomposition weder nachgebaut, noch isoliert erfasst werden kann. Da stößt Ethik auf meine Selbsterhaltung. Da gibt es einen Unterschied zwischen Überleben und Leben. Ich hadere damit, Tod zu verursachen. Aber irgendwas stirbt wohl immer. Ich habe in diesen 4 Jahren sehr feine Antennen bekommen, sehr viel geistige Verdrahtung. Und leider auch sehr viel Verlust von Kraft, Ruhe, Nerven, Muskulatur, SD-Leistung und Lebenswillen.
chris Vaineli Da stößt Ethik auf meine Selbsterhaltung. Da gibt es einen Unterschied zwischen Überleben und Leben. Ich hadere damit, Tod zu verursachen. Sehr gut erkannt. Es gibt halt einfach nicht die einheitliche Feldtheorie der Ernährung. Das, was uns guttut, kann ggf. auch Schaden für andere Lebewesen bedeuten. In der Natur ist das übrigens so „geregelt“, dass Menschen allem(!) einen Geist zuschreiben. Die differenzieren nicht so wie wir zwischen Baum und Reh. Wenn eine Antilope sterben muss, wird dem Tier und den Göttern bzw. der Natur dafür gedankt. Wir Europäer sind oft überraschend egozentrisch. Nicht nur, wenn es um Weltpolitik geht (wir sind natürlich immer die Guten und bringen auch anderen immer nur Gutes), sondern auch wenn es um Moral geht. Veganer und viele andere Menschen glauben offenbar felsenfest, dass nur Tiere Lebewesen sind. Aber in den Augen von Indigenen wäre das eine unterkomplexe Denkweise. Ob es richtig oder falsch ist so zu denken, weiß ich nicht. Was ich weiß ist, dass es mir nicht zusteht, zu entscheiden, was moralisch richtiger oder falscher ist.
zopiclon Vaineli Ich hadere damit, Tod zu verursachen. Ja das verstehe ich. Aber Pflanzen leben halt auch. Sie haben sogar ein soziales Verhalten, versorgen Zb ihren Nachwuchs oder auch ihre schwachen, wenn diese sich nicht mehr selbst versorgen können. Sie teilen ihr Leid mit, um andere zu warnen Etc pp Unsre Kultur erkennt dies so wenig an, daß wir im üblichen Sprachgebrauch noch nicht einmal Bezeichnungen für dieses Verhalten haben und diese meine Aufzählung der pflanzlichen Eigenschaften klingt für den üblichen Menschen in unserer Kultur vollkommen abgedreht.... Wir müssen allem leben einen größeren Wert zu schreiben, dann erhält es auch mehr Ehre, vielleicht bräuchte der westlich zivilisierte Mensch dafür mehr Würde?!