jacko333100 Hallo, meine größten Probleme sind aktuell eine wirklich starke Kälteempfindlichkeit und kognitive Probleme. Früher habe ich nicht übermäßig gefroren (ok, als Kind war ich auch mollig). Jetzt zieht das Problem meine durchschnittliche Laune von Oktober bis April mal locker um 30% runter. Vor allem die Hände werden oft extrem kalt und die Finger dann blau. Dann kann ich mich noch schlechter konzentrieren. Das hat sich über die letzten ca. 4 Jahre immer weiter verschlechtert. Ich friere eigentlich nur in der ersten halben Stunde morgens und nach dem Sport nicht. Dazu kommt, dass ich kaum noch denken kann. Gespeicherte Informationen abrufen (zB gelernte Karteikarten) geht noch, aber sobald ich selber denken muss, siehts ganz bitter aus. Und zwar schon bei kleinsten Alltagsaufgaben. Wenn ich mein Gewicht und meine Körpergröße verrate, wird immer alles gleich auf Untergewicht geschoben. Würde ich auch tun, wenn ich nur diese Daten sehen würde. Mein KFA ist allerdings nicht niedrig und mein niedriges Gewicht liegt (zumindest auch) an meinen dünnen Knochen. Habe wirklich - früher noch aus Spaß - zB meine Handgelenke mit denen von Freunden verglichen. Trotzdem bin ich bereits dabei, wieder langsam zuzunehmen (iVm Krafttraining). Der zweite Punkt sind dann immer psychische Probleme. Ich weiß, dass diese beiden Faktoren eine (vielleicht sogar große) Rolle spielen, zweifle aber an, dass meine Probleme nur daher kommen. Mit den "psychischen Problemen" kann ich mittlerweile sehr gut umgehen. Würde sie auch nicht so bezeichnen, sondern eher als Unzufriedenheit. Ich habe eigentlich oft gute Laune. Was diese gute Laune in den allermeisten Fällen beseitigt: fehlende kognitive Leistungsfähigkeit und/oder Frieren. Hier ein aktuelles Blutbild (Markierungen von mir): Parameter Norm. 21.06.21 17OHP ng/ml |0,77-2,71 1,10 17OHP 30 min ng/ml |0,77-2,71 2,49 17OHP 60 min ng/ml |0,77-2,71 2,43 ACTH pg/ml |0-0 11,50 AFP ng/ml |0-9 4,70 Albumin g/dl |3,5-5,2 4,89 Aldosteron pg/ml |37-432 43,90 Aldost.30 min pg/ml |0-0 156,00 Aldost.60 min pg/ml |0-0 180,80 Alk.Phosph. U/l |30-120 50,00 Vitamin B12 mg/l |180-914 1138+ Ery. M/µl |4,4-5,9 4,81 Hb g/dl |13,5-17,8 14,90 HBE pg |28-33 31,10 HKT l/l |0,4-0,53 0,43 Leukozyten k/µl |3,9-10,9 4,80 MCHC g/dl |33-36 34,90 MCV fl |80-96 89,10 Throm. k/µl |140-330 173,00 **bioverf. Testo. % |35-66,3 45,30 Testo-Biov. ng/ml |1,26-4,12 4,378+** HST-N mg/dl |0-0 21,50 BZ basal mg/dl |74-106 94,00 Calcium mmol/l |2,2-2,65 2,42 Calcium kor., mmol/l |2,2-2,65 2,20 Calcitonin pg/ml |0-18,9 1,30 CaPhosProd. mmol²/l² |0-4,44 2,77 Cortisol ng/ml |0-0 142,30 Corti. 30 min ng/ml |0-0 212,01 Corti. 60 min ng/ml |0-0 246,93 CRP mg/l |0-5 < 1,0 DHEA ng/ml |0,3-5,8 4,12 DHEA 30 min ng/ml |0-0 9,38 DHEA 60 min ng/ml |0-0 11,02 E2 pg/ml |0-50 < 24 FAI |15-95 66,70 Ferritin ng/ml |18-350 96 FSH U/l |1,3-12,5 2,64 FT3 pmol/l |3,38-7,51 4,38 FT4 pmol/l |7-21,1 12,80 f. Testo. ber. pg/ml |57-178 165,17 f. Testo. % |1,53-2,88 1,71 eGFR ml/min/1,73 m² |90,01-999 > 60,0 GGT U/l |0-54,9 17,80 GOT U/l |0-49,9 40,30 GPT U/l |0-49,9 101,00+ Testosteron ng/ml |2,7-10,7 9,66 ß-HCG U/l |0-0 negativ GH µg/l |0,003-0,971 0,673 HoloTC pmol/l |25,1-165 > 128,0 HOMA-ß-Zellf. % |0-0 55,00 HOMA-Insulinresist. |0-0 1,10 Harnsäure mg/dl |0-7 5,70 Harnstoff mg/dl |19-44 46,00+ IGF-1 µg/l |100-300 151,20 Inhibin B ng/l |25-325 266,60 Insulin µIU/m |1,9-23 4,70 Kalium mmol/l |3,5-5,1 4,12 Kreatinin mg/dl |0,72-1,18 0,95 LH U/l |2,5-10 2,63 Anti-TPO IU/ml |0-34,99 < 3,00 Na mmol/l |135-145 142,00 Phosphat mg/dl |2,6-4,5 3,54 Prolaktin ng/ml |2,64-13,13 7,45 PSA ng/ml |0-4 0,27 RDW % |0-0 13,30 Selen µg/l |50-120 96,00 SHBG nmol/l |13,2-89,5 50,00 Sperma-Ak mU/100µl |0-150 8 hTG ng/ml |1,59-50 15,23 TgAAk IU/ml |0-3,9 < 3,0 TSH mIU/l |0,34-4,2 0,93 TRAK IU/l |0-0,099 < 0,10 Vitamin D ng/ml |20-100 47,00 Schilddrüsensonographie: Gute Untersuchungsbedingungen, rechter Schilddrüsenlappen ca. 7,7 ml, linker Schilddrüsenlappen ca. 4,5 ml, Gesamtvolumen ca. 12,2 ml. Das Binnenmuster stellt sich homogen und echonormal dar. Duplexsonografisch unauffällig. Im linken Schilddrüsenlappen, mittleres Drittel lateral, ein echoarmes Knötchen (0,3 x 0,3 x 0,4 cm). Im linken Schilddrüsenlappen, unteres Drittel zentral, ein echoarmes Knötchen (0,3 x 0,4 x 0,4 cm). Im rechten Schilddrüsenlappen, mittleres Drittel dorsal, ein echoarmes Knötchen (0,3 x 0,3 x 0,4 cm). Weitere kleine Schilddrüsenknötchen bds. vorhanden. Halsweichteile unauffällig. Nebenschilddrüsen nicht vergrößert. Beurteilung: Struma multinodosa Grad 0 mit kleinen Schilddrüsenknötchen bds. (< 1 cm) und ohne Zeichen einer Autoimmunthyreopathie. Es wurde auch noch ein ACTH-Test gemacht, Hodensonografie, EEG und MRT vom Kopf und der erhöhte GPT-Wert wurde nochmal kontrolliert und war dann normal. Der Arzt hat daher natürlich alles ausgeschlossen. Ich weiß, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass ich einer von Tausenden bin, die körperliche Probleme für ihre Situation verantwortlich machen wollen bzw einen Quick Fix zB in Form von SD-Medikamenten wollen. Trotzdem frage ich nochmal hier. Meine Fragen: Anämie: Wie ist der Eisenwert? B12 ist ja hoch. Schilddrüsenunterfunktion: Wie sind die SD-Werte? Ist sonst noch was "auffällig"? Ich habe noch so einige weitere Blutbilder aus den letzten Jahren. Falls noch was benötigt wird, gerne Bescheid sagen. 😅
jfi jacko333100 Dein Ferritin ist bei 96, das ist nahe dran am Optimum und bei deinen Schilddrüsenwerten sehe ich auch keine krasse Unterfunktion, die so ein extremes Kälteempfinden erklären könnte. Selen dürfte etwas höher sein, eventuell würde da schon helfen die Schilddrüsenhormone zu pushen. Wie sieht denn deine Makroverteilung aus? Wie viele Mahlzeiten isst du am Tag? Und wie viel Training machst du? Ganz wichtig: wie ist dein Magnesiumwert? Denn wenn der zu niedrig ist kannst es vergessen dass deine Hände warm werden weil Magnesium die glatten Muskeln in den Blutgefäßen entspannt und dadurch das Blut erst richtig fließen lässt.
xBenx jacko333100 Zu den Blutwerten kann ich Dir nix sagen, bin keiner der hier anwesenden Pros. Zur Kälteempfindlichkeit: Hatte ich mit hohem Körpergewicht nie, erst mit sinkendem Körpergewicht wurde es mit jedem verlorenen Kilogramm schlimmer. So wie Du beschreibst: Extrem kalte Finger bis zu blauen Verfärbungen. Seitdem ich die Kalorien erhöht habe und wieder zunehme (sehr langsam, aber immerhin) geht es wieder besser. Ich mache jetzt z.B. auch bei diesen Temperaturen Spaziergänge mit freiem Oberkörper im Wald (30-45 Minuten), was sich sogar angenehm erfrischend anfühlt anstatt unbehaglich. Die Finger werden zwar immer noch kalt (auch im Haus), aber dabei erröten sie jetzt und werden seltener blau. Du könntest die Energiezufuhr erhöhen und warten, was passiert.
Duriel jacko333100 Sind deine Cortisol Werte im Blut oder im Speichel gemessen? Wie sind die Referenzwerte? Die Werte an sich scheinen meiner Meinung nach von der Einheit nicht zu stimmen. Überprüfe mal ob du eine Nebennierenschwäche hast (nach "Pupillentest" suchen, z.B. bei "Zentrum der Gesundheit"). Ich spreche aus Erfahrung, da ich auch eine Nebennierenschwäche habe und dadurch einen Cortisolmangel. Wenn die Schilddrüse keine Kraft mehr hat und ausbrennt, dann springt die Nebenniere ein. Wenn diese dann auch ausbrennt, dann sind die Nebennieren nicht mehr in der Lage ausreichend Cortisol zu produzieren. Das hat den Effekt, dass die Verdauung nicht mehr richtig funktioiniert, weil ohne Cortisol die Schilddrüsenhormone nicht in die Zelle kommen und somit nicht wirken können. Daraufhin kannst du Essen wie viel du willst, die Nährstoffaufnahme ist gestört, weil Cortisol eben auch den Blutzucker reguliert und eine Nebennierenschwäche einen Magensäuremangel verursachen kann. Und aufgrund der mangelnden Nährstoffaufnahme geht dein Körper in den Krisenmodus und fährt den Stoffwechsel herunter. Mache zusätzlich noch mehrere Temperaturmessungen (unter der Zunge) über den Tag verteilt (4 Stück reichen aus, direkt nach dem Aufstehen, gegen 11h, gegen 16h und kurz vor dem Schlafen gehen) an mehreren Tagen. Deine Körpertemperatur sollte nicht schwanken und immer bei ca. 37°C liegen. Deutlich geringere Temperaturen sind der Nachweis, dass deine Schilddrüse (bzw. Nebenniere) nicht mehr richtig funktioniert.
jacko333100 jfi Hab noch nen aktuelleren Ferritin-Wert: 69 μg/l Und vorher war er schon mal bei 64 µg/l Hab mal bei Strunz gelesen, dass er >120 empfiehlt. Und hier >100 und <150. 3 Mahlzeiten am Tag, manchmal noch nachmittags kleiner Snack. 1g/kg Fett = ca. 60g 2g/kg Eiweiß = ca. 120g Rest Carbs Training gerade 2x/Woche nur Oberkörper Magnesium wurde noch nie bestimmt. Das nehme ich aber wirklich seit 7 Jahren täglich.
moepes Mir fällt dazu immer ein, dass Herr Strunz kalte Gliedmaßen gerne mit einem Argininmangel in Verbindung gebracht hat. Vielleicht ist das ein Ansatzpunkt für dich.
jfi moepes Genau, Arginin/Citrullin ist aber der 2. Schritt nach Magnesium, denn eNOS kann dir die Adern nicht oder nur bedingt aufsprengen wenn die glatte Muskulatur verkrampft ist.
jacko333100 moepes Arginin senkt doch den Blutdruck oder? Ich habe oft einen eher zu niedrigen Blutdruck, der ja auch zu kalten Händen führen kann.
xBenx jfi Arginin/Citrullin @jifi & @moepes Haltet Ihr einen Heimtest, z.B. von Medivere, für aussagekräftig zur Prüfung eines möglichen Mangels?
moepes xBenx ich habe bis jetzt immer eine Blutabnahme direkt im Labor durchgeführt. Amminogramm kostet zwischen 60 und 90 € (vereinzelte Labore sogar für unter 50, aber nicht bei mir in der Nähe)
bibi Ich finde die SD recht klein für einen Mann. FT3 finde ich schlecht, dass sind ja noch nicht mal 3 pg/ml. Wie sieht es mit Einahme von Jod aus? Gerade wegen der Knoten.
jacko333100 bibi Bin mit 170cm auch ein kleiner Mann, falls das relevant ist. 😃 Ich habe in den letzten 5 Jahren 2 mal mit ner höheren Jod-Einnahme begonnen, dann aber irgendwie immer wieder auch gehört, auch wegen Zweifeln an der Sinnhaftigkeit und Sicherheit. Auch mit lugolscher Lösung. Meine alten Werte: fT3 Datum Einheit Referenzbereich Wert Prozentwert 18.09.15 pmol/l 3,8-6,00 5,09 58% 26.04.16. pmol/l 3,8-6,00 4,58 35% 19.06.17 pmol/l 3,8-6,00 5,21 64% 11.16 ? 3,1-7,0 4,2 28% 15.01.19 pmol/l 3,8-6,3 5,32 60% 30.01.19 pg/ml 2-4,4 2,4 16% → nie im oberen Drittel und manchmal sogar deutlich schlechter. fT4 Datum Einheit Referenzbereich Wert Prozentwert 18.09.15 pmol/l 10-23 12,5 19% 26.04.16. pmol/l 10-23 12,0 15% 19.06.17 pmol/l 10-23 11,1 8% 11.16 pg/ml 8-17 10,1 23% 15.01.19 pmol/l 10-23 11 8% 30.01.19 pg/ml 9,3-17 14 61% → noch schlechter als fT3
jacko333100 h_d Zwar sind vor allem die Hände kalt, aber ich spüre die Kälte halt auch generell. Kann mich dann nicht konzentrieren und hab schlechte Laune. Und da es ja normal ist, dass Hände und Füße zuerst frieren, hat das glaube ich nichts zu sagen. Und bei Raynaud könnte man ja soweit ich weiß auch nichts weiter tun.
jacko333100 @bibi @jfi @h_d Was würdet ihr tun? Da ich irgendwie kaum glauben kann, dass ich wirklich Untergewicht habe, werde ich nur sehr langsam zunehmen. Ist für mich echt so das letzte Mittel. Schilddrüse: Soll ich mir einfach Lugolsche Lösung reinhauen und hoffen, dass das was bringt oder wenigstens nicht schadet? Bei allen anderen Maßnahmen ist nicht davon auszugehen, dass sie viel ändern würden. Ernährung ist dafür schon gut genug, Sport und Schlaf passen auch. Könnte höchstens deutlich mehr Carbs und dafür weniger Fett probieren. Würde der SD vllt auch helfen.
bibi jacko333100 Das muss nicht immer im oberen Drittel sein. Das ist oft bei Leuten mit Hashi der Fall, ich selber brauche mind. an die 4 pg. Das muss man leider individuell rausfinden. % kannst du dir eigentlich sparen aufgrund der verschiedenen Referenzwerte der Labore. Bei SD-Gesunden geht der fT3 bis 7 pmol bzw. 4,6 pg (Studie Völzke). Ich würde erstmal Jod und CO-Faktoren testen, muss ja keine Hochdosis sein, ich würde da langsam starten. Laut Kyra Kauffmann müssen sich die entsprechenden Transporter wohl auch erst bilden (NIS). Zu Hormonen kann man dann immer noch greifen.
cluhtu Also mir helfen täglich kalte Duschen bzw. Wechselduschen. So 10 - 15 Minuten und alle zwei Minuten wechseln. Immer so heiß wie geht und so kalt wie's die Leitung halt zulässt. Bei mir beeinflusst, zumindest gefühlt, kaltes Wasser am Kopf die Wärmeproduktion am stärksten. Die Kombi aus Glycin, Magnesium und Citrullin + häufiger Kalorienüberschuss helfen auch. Ansonsten noch Sprinttraining, oft warmes, salziges Essen und Tee + Ingwer. Ist zwar keine Allerweltslösung, aber nimmt zumindest für ein paar Stunden das unangenehme Kältegefühl. Was noch helfen könnte, sind 10 - 15g Fructose als Haushaltszucker zusätzlich zu jeder Mahlzeit, wenn man den verträgt. Scheint auch einen Unterschied zu machen. Obst wirkt bei mir z.B. nicht. Lugolsche wenn, dann nur langsam probieren/steigern, hat mich vor 'nem Jahr komplett umgehauen und hab seitdem Probleme mit Schwindel, etc. Ist aber ja komplett individuell. Kalte Füße hab ich leider trotzdem immer, außer mit Warmfläsche.
jacko333100 Kann so echt nicht weitergehen.. Ende September ist die Heizung an und ich trage wieder Winterjacke. Und manchmal Handschuhe beim Arbeiten am Computer.. @jfi Mein Magnesiumwert ist 0,76 mmol/l bei einem Normbereich von 0,66-1,07. Allerdings finde ich sonst nur Normbereiche ab 0,73 / 0,76 mmol/l. Leider wurde Magnesium bei all meinen Blutbildern der letzten Jahre nur einmal bestimmt, dafür allerdings immerhin erst vor 3 Monaten. Ich nehme seit 8 Jahren täglich Magnesiumcitrat von Myprotein. Komme damit wahrscheinlich auf etwas mehr als 400mg elementares Magnesium.
jfi jacko333100 War die Messung im Serum? Denn da ist alles unter 1,0 ein wahrscheinlich recht deutlicher Mangel. Keine Ahnung woher der Referenzbereich bis 0,76 kommt, wahrscheinlich von der schlecht versorgten Deutschen Bevölkerung...