chris kj88 Von der Psychologie ist es das gleiche natürlich, wobei ich schon dann nochmal stark abgrenzen würde zu Zuständen vor 80 Jahren. Da ist schon noch ein riesiger Unterschied natürlich. Die Vergleiche sind aber auch nicht wirklich nötig, weil es schlicht ne andere Zeit mit anderen Herausforderungen ist. Wo ich voll bei dir bin: Deutsche scheinen irgendwie immer einen Hang zu Befehlsausführung und einer Art Diktatur zu haben. Der Deutsche funktioniert offenbar einfach besonders gut, wenn man ihm etwas vorsagt für das er sich total verschreiben kann oder muss. Ich habe das Gefühl dass die meisten erst dann den Mund aufmachen, wenn’s im Alltag drückt. Wenn der Kredit aufgenommen werden muss für die neuen Heizvorgaben, wenn es drastisch weniger Fleischangebote gibt, wenn man gezwungen wird bestimmte Autos zu fahren oder gar keins mehr fahren soll. In der Zwischenzeit verschieben sich die Grenzen so langsam, dass es an den meisten völlig vorbei geht, wie „frei“ und leicht das Leben vor ein paar Jahren noch war.
kj88 chris Stimmt natürlich, dass es sich nicht 1:1 wiederholt - es sind immer andere Umstände. Was ich zu Bedenken geben will: Auch damals war "man" davon überzeugt, für die "gute Sache" zu kämpfen, verbunden mit einem "dieses Mal ist es anders" und der Überzeugung, dass die ehrbaren Ziele alle Mittel rechtfertigen. Das ist immer dabei.
chris kj88 Auch damals war "man" davon überzeugt, für die "gute Sache" zu kämpfen, verbunden mit einem "dieses Mal ist es anders" und der Überzeugung, dass die ehrbaren Ziele alle Mittel rechtfertigen. Das ist immer dabei. Genau richtig. Das halte ich auch immer für brandgefährlich, auch schon bei Corona. Wer sozusagen Totalitarismus z. B. in Form von Denunziation oder zwanghaft erlebter "Umerziehung" auch nur irgendwie rechtfertigen will – und sei es in "bester Absicht" –, wandelt in meinen Augen auf ganz falschen Pfaden.
taketwo zopiclon Der Ernährungsberater darf auch nur das empfehlen, was die DGE sagt, insbesondere wenn es die Kassen zahlen sollen. Also, jemand ist krank, will seine Ernährung verbessern, geht zum Experten und kriegt solche Empfehlungen???
taketwo kj88 Das finde ich jetzt schon etwas weit hergeholt. Von Verboten spricht niemand, höchstens Volksverdummung. Es war ja schon seit Ancel Keys so, dass tierische Lebensmittel verteufelt wurden. Dahinter stecken einfach massive wirtschaftliche Inreressen: Es ist halt viel billiger Margarine herzustellen oder aus Weißmehl viele verschiedene und angeblich gesunde Sachen zu produzieren. Und jetzt ist die Lebensmittelindustrie am Start und macht aus pflanzlichen Fetten, modifizierter Stärke und etwas Geschmacksverstärkern vegane Wurst. Eine Empfehlung jeder möge doch einmal in der Woche ein kleines Steak vom Weiderind essen, der Aufschrei wäre riesig, weil man sich das weder in der Kita noch vom Budget eines Altenheims leisten kann.
chris taketwo Nee, dahinter steckt Ideologie. Dass Fleisch und Tierprodukte weiterhin verzehrt werden, liegt an der Finanzkraft der Tierproduktindustrie, die glücklicherweise für viel Ausgleich in den Debatten sorgt.
kj88 taketwo Wenn die Grünen könnten, würden sie direkt heute Bezugsmarken für Fleisch ausgeben und damit dein monatliches Steak rationieren. Ein gewisser Teil der Grünen würde die Bezugsmarken auch gleich auf Null setzen. Als Alternative würde dann noch eine hohe Steuer auf Fleisch durchgehen, was für viele Einkommensschichten einem Verbot oder strenger Rationierung ähnlich kommt. Aus meiner Sicht ist das Diktatur 2.0 - nicht mehr so plump und brachial wie früher, aber ähnliche Effekte.
taketwo chris Das sind aber nicht die, mit dem Weiderind. Die haben gar keine Lobby, ausser bei Dir 😊.
taketwo kj88 Die Debatte wird irrsinnig emotional geführt. Tierschutz, Klimaschutz und angebliche gesundheitliche Vorteile durchgemischt. Dass wir beim Klima was machen müssen ist klar, da ist Fleisch sicher nicht das größte Übel. Massentierhaltung ist auch nicht ok, muss man auch was machen. Halt mit Augenmaß, so ist das Quatsch, bin voll bei Dir. Deswegen wird es aber nicht gleich eine Diktatur.
chris taketwo Verstehe ich nicht. Dahinter hängen neben Primärproduzenten (= eine Vielzahl an Bauern mit entsprechenden Bauernverbänden) auch verarbeitendes Gewerbe, Händler und Co. Es gibt nicht nur Tönnies.
klaumu Verboten wird nichts. Nur es wird durch die Hintertür eingeführt: in Schulbüchern, Lehrwerke etc. da steht dann überall: laut DGE Empfehlung soll . Evtl wird die Ernährungspyramide noch geändert usw. Jetzt kommen die Veganer aus den "Ecken" und werden vorheben, wie gesund Veganismus ist, Auch für Kinder usw. Dann wird sich garantiert irgendwann auch bei Fertiggerichten: laut DGE Empfehlung. Das der ganze Vegankappes, den man fertig kauft eine reine Chemiefarm ist, interessiert keinen. Wenn ich mir das so durchlese...
taketwo klaumu das befürchte ich ebenso, meinte ich mit Volksverdummung. Mir fehlt außerdem die Alternative: weniger von xxx, dafür mehr von yyy. Letztendlich läuft wieder darauf hinaus, dass mehr leere KH gegessen werden (sollen), weil Fett ist ja auch böse, noch schlimmer als das böse Fleisch. Und wieder klingelt die Kasse bei der Lebensmittelindustrie.
taketwo chris Da bin ich bei Dir, die Bauern haben vielleicht gerade einen 7-stelligen Betrag investiert in neuen Stall und nun soll der Fleischkonsum um 90% runter. Funktioniert auch nicht.
klaumu mmh, jetzt wollte ich mein Geschreibsel ändern, weil Fehler und so: keine Berechtigung? Dann löscht doch " Bearbeiten" aus dem Auswahlmenü.
chris taketwo Passt ja auch wieder ins Bild. Erst sollen Betriebe die Qualität der Tierhaltung massiv aufbessern. Zeitgleich wird der Bevölkerung eingeredet, dass Fleisch ganz schlimm ist, Zugänge (z. B. via Kantinen etc.) geschmälert. Wer bleibt auf der Strecke? Derjenige, der mit viel Geld ernsthaft was verbessern wollte. Ich weiß auch nicht, aber ich bin tief davon überzeugt, dass gesunder Egoismus wichtig ist, und dass eine Bundesregierung dazu da ist, das eigene Volk zu schützen und die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen. Die aktuelle Politik ist das Gegenteil: Man hat den Eindruck, die aktuelle politische Hauptströmung sieht vor, den eigenen Leuten immer erst mal zu nehmen, vor dem Hintergrund des eigenen Glaubens an die Weltrettung. Das hat echt perverse, masochistische Züge.
taketwo chris Wahre Worte! Ich weis nicht, wo der Schlüssel zur Rettung der Welt liegt, jedenfalls nicht in Berlin.
RockyMarciano chris Bin voll bei Dir. Und das zieht sich durch wie ein roter Faden . Siehe Heizung. Aber das soll hier natürlich kein Thema sein Da kommt noch was auf uns zu in den nächsten Jahren.
fufu Der Witz ist ja, dass die Veganer dann Ersatzprodukte essen die wie Fleisch aussehen und schmecken sollen. Warum dann vegan? Möglichst noch Soja aus China und Südamerika. Von China will man ja unabhängiger werden und den Südamerikanern hält man dann die Abholzung vor. Das ist die deutsche Doppelmoral. Immer den Saubermann geben, was in anderen Ländern passiert kann man ja nicht ändern aber aufspielen kann man sich durchaus. Warum sind die Deutschen denn mittlerweile so unbeliebt ( ausser unser Geld, das nehmen alle gerne), weil sie sich überall aufspielen. Deutschland kann mit seiner Unbeliebtheit und Winzigkeit sicher nicht die Welt retten.
Oneironautin fufu Der Witz ist ja, dass die Veganer dann Ersatzprodukte essen die wie Fleisch aussehen und schmecken sollen. Warum dann vegan? Die Frage ist schnell beantwortet. Die meisten Veganer essen kein Fleisch, und zwar nicht, weil es ihnen nicht schmeckt, sondern weil sie ethische Bedenken haben. Zum Beispiel, weil sie nicht wollen, dass ein anderes Lebewesen für sie „versklavt“ und getötet wird. Ich kenne übrigens viele Veganer, die keine gepanschten Ersatzprodukte kaufen, sondern immer frisch kochen. Da gibt es dann viel Tempeh, Hülsenfrüchte, grünes Gemüse usw. plus hochwertige Nahrungsergänzungsmittel. Kein Fake-Fleisch oder ähnliches.
jfi Oneironautin Die Frage ist schnell beantwortet. Die meisten Veganer essen kein Fleisch, und zwar nicht, weil es ihnen nicht schmeckt, sondern weil sie ethische Bedenken haben. Zum Beispiel, weil sie nicht wollen, dass ein anderes Lebewesen für sie „versklavt“ und getötet wird. Diese Ironie ist so herrlich. Dafür saufen die meisten Veganer Mandelmilch und dafür wird ned nur hektoliterweise Wasser verbraucht, sondern alleine in Cali ca. 4 Milliarden Bienen im Jahr getötet. Während du mit einer Kuh eine 4-köpfige Familie mehr als ein Jahr lang ernähren kannst, also das Ethik-Argument von Veganern macht noch weniger sinn als das CO2 oder das Gesundheitsargument, schon bitter das ganze 😃
klaumu jfi Hi, wieso werden Bienen getötet? Durch Pestizide? Schaden Bienen den Mandeln. Keine Ahnung, habe ich noch nie von gehört.
chris @Oneironautin @jfi Na ja, zur Wahrheit gehört auch, dass sich ein normaler Europäer eher nicht vegan ernähren könnte oder würde. Das ist erst hip und möglich geworden, seitdem man tolle pflanzliche Produkte aus der ganzen Welt importieren kann. Ich würde gerne mal Veganer sehen, die sich ernsthaft regional ernähren. Ich persönlich – wäre ich ein personifiziertes Ernährungsgremium wie die DGE – würde als oberstes Kredo erst mal regionale und saisonale Küche ausgeben. Darüber hinaus "tarnen" viele Veganer ihre Fleischeslust, die sie mit dem Kauf von Ersatzprodukten bedienen, mit der Aussage, es würde ihnen ums Tierwohl gehen. Ich denke, das ist klassischer moralischer Narzissmus, denn in anderen Diskussionen würden dir die gleichen Menschen erzählen, dass Fleisch Krebs, Herzinfarkt und Diabetes macht, wie mittlerweile ja auch ständig von z. B. den ÖRR propagiert. Alles in allem ist diese ganze Bewegung eine Art Ersatzreligion und ein Selbstwertgefühl-Booster für viele, die sich gerne im Recht sehen und gerne der "richtigen Gruppe" angehören. Die allerwenigsten Menschen handeln aus purem Altruismus und aus rein ethischen Gründen – abgesehen davon, dass ich das selbst als psychisch angeknackst bewerten würde, weil zur Gesundheit ein gesunder Egoismus gehört. Ich wette, das würde man schon sehen, wenn es hier als vegane Lebensmittel nur Kartoffeln, Möhren und Salat gäbe. Aber egal. Diese ganze Debatte dreht sich im Kreis und hier wird sich kein Nenner finden zwischen jenen, die kein Fleisch etc. essen wollen und den anderen. Mir persönlich wäre das auch völlig gleichgültig und egal. Jeder soll leben, wie er will. Es hat mich auch nicht zu interessieren, aus welchen Gründen. Man bekommt es nur ständig auf die Nase gebunden und staatliche Institutionen grätschen aus immer perfideren Gründen gefühlt immer stärker in mein Privatleben und meine privaten Entscheidungen. Was mich hier trifft, würde mich auch bei anderen Themen treffen, wie es auch bei Corona schon war. Das sind einfach Grundsatzthemen. Ich halte es für eine sehr sehr sehr gefährliche Tendenz, dass Wissenschaft heutzutage ernsthaft missbraucht wird, um fragwürdige Politik zu machen. Das alles wird mehr und mehr zur echten Technokratie.